Dudelsackspieler

Beteiligte

Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen
Friedrich Elias Meyer

Datierung

1750 Ausführung

Geographischer Bezug


Meißen Ausführungsort

Material / Technik

Porzellan, polychrom staffiert und vergoldet

Maße

33,2 cm (Höhe)

Signatur / Marke

Schwertermarke in Unterglasurblau auf der Rückseite

Erwerb

Ankauf von Ludwig Glenk, Berlin, 1924

Inventarnummer

1924.28

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Schlagwortkette

Musik; Musikinstrument

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

Polychrom staffierte Figur eines Dudelsackspielers auf goldstaffiertem Rocaillesockel mit Fels, Baumstrumpf, aufgelegten Blüten und Blättern. Er trägt einen grauen Schlapphut über dem langen Haar, einen blauen, hellgelb gefütterten eingerissenen Rock mit goldenen Knöpfen, eine schwarze zerrissene Kniehose mit roten Schleifen und schwarze Schuhe mit gelben Schleifen. Aus der linken Tasche des Rockes ragt eine grüne Flasche. Diagonal über der Brust trägt er einen mit einem gelben Band befestigten violetten Tragebeutel, in dem sich ein Vogel befindet. Der Mann hat den Dudelsack unter die linke Achsel geklemmt und hält mit beiden Händen die Spielpfeife, um zu Musizieren. Er blickt dabei verträumt nach oben in die Ferne, der Mund ist durch ein Lächeln leicht geöffnet, so dass die obere Zahnreihe sichtbar wird.

Die Figur bildet das Gegenstrück zur Drehleierspielerin mit der Inventarnummer 1924.29.

"Der dynamischen Drehung ihrer Körper und der kraftvollen Gestik beim Musizieren entspricht die vom Wind bewegte Kleidung. Diese Merkmale der in ungewöhnlich großem Format ausgeführten Figuren entsprechen dem Stil des Bildhauers Friedrich Elias Meyer. Der von 1748 bis 1761 in Meißen wirkende Modelleur setzte am konsequentesten das französische Rokoko in der Porzellanplastk durch und geriet dadurch zu dem noch lange an den spätbarocken Prinzipien festhaltenden Modellmeister Kaendler in heftigen Gegensatz, sodass er sich während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) an die Berliner Porzellanmanufaktur Johann Ernst Gotzkowskis abwerben ließ." (Ulrich Pietsch, Zauber der Zerbrechlichkeit, Leipzig 2010, S. 29)

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