Plastik "Knieende Kaukasierin" aus dem "Hochzeitszug" (Mod.-Nr.: 9444)

Beteiligte

Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) Ausführung
Adolf Amberg Entwurf

Datierung

1904 Entwurf
1904 Entwurf
1908 Ausführung

Geographischer Bezug

Berlin Ausführungsort

Material / Technik

Porzellan, gegossen, glasiert

Maße

25,0 cm (Höhe)
11,1 cm (Tiefe)
17,5 cm (Breite)

Signatur / Marke

blaue Unterglasur-Szeptermarke, Unterglasur-Prägungen: "zwei Kreissegmente mit zwei rechtsstehenden Punkten"? sowie "zwei übereinanderliegende Wellenlinien", auf dem Sockel: Prägung "AMBERG" mit rechtsstehendem Punkt?

Erwerb

Schenkung aus der Sammlung T. Friedberg, 2004

Inventarnummer

2004.895

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Schlagwortkette

Ethnische Gruppe; Frau; Jugendstil; Musik; Musikinstrument

Sammlung

Kunsthandwerk und Design ab Historismus

Als eines der bedeutendsten Werke der Porzellanplastik schlechthin wurde der „Hochzeitszug“ des Bildhauers und Plastikers Adolph Amberg (1874-1913) gefeiert. Ohne Übertreibung stellt der Figurenzyklus einen Höhepunkt der Jugendstilplastik dar. Der Entwurf stammt aus dem Jahr 1904 und wurde für die Hochzeit des preußischen Kronprinzen Wilhelms mit Herzogin Cecilie zu Mecklenburg erstellt, jedoch nicht ausgeführt. Die Königliche
Porzellan Manufaktur Berlin (KPM) setzte ihn erst 1908 um.

Der Hochzeitszug besteht insgesamt aus 20 Figuren, zwei sechsflammigen Girandolen, einer Jardieniére und zwei flachen Fruchtschalen. Das Zentrum bilden die Braut als Europa auf dem Stier sowie ihr Bräutigam – ein römischer Krieger zu Pferde. Das Paar wird umringt von Personen, die verschiedene
Ethnien darstellen, Präsente darbieten oder den Zug auf Musikinstrumenten begleiten. Die 120 Jahre alte Darstellung der verschiedenen Nationen ist von rassistischen Stereotypen geprägt, die heute befremdlich wirken können.

Amberg konstruierte mit dem Figurenreigen eine inhaltliche und kompositionelle Gesamtkonzeption, die mit Bedacht auf die einzelnen Gestalten eingeht und gleichzeitig ein gemeinsames Zusammenspiel ermöglicht. Dafür sah er eine bestimmte Aufstellung vor, bei der die Jardiniere im Mittelpunkt stand. Rund herum positionieren sich in einem auf- und absteigenden Rhythmus die Protagonisten. Diese scheinen sich in tänzerischer
Bewegung zu befinden.

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