© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Leuchter
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
2. Hälfte 12. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Minden (Westfalen) Herstellungsort
Material / Technik
Messing, gegossen, graviert
Maße
16,1 cm (Höhe)
12,5 cm (Breite)
Erwerb
Schenkung von Ulrich Thieme, Leipzig, 1899
Inventarnummer
1899.238
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 2 Spätantike/ Mittelalter
Objektsystematik
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Einst gehörte dieser Bronzeleuchter zur Ausstattung einer Kirche, vermutlich diente er der Beleuchtung des Kruzifixes auf dem Altar. Seine drei Beine ruhen auf Klauenfüßen, über denen je ein Drache hockt, der eine Kugel im Maul hält. Der kurze Schaft trägt, unterbrochen von einem profilierten Nodus, die trichterförmige Tropfschale mit Dorn.
In ähnlich ornamentaler Ausformung begegnet uns das Drachenmotiv auch häufig an romanischen Kapitellen. Es kann in der mittelalterlichen Kunst vielerlei Bedeutungen annehmen, vermutlich aber überwiegt beim Leuchter die Symbolik des vom Licht überwältigten Dämons.
Kerzenlicht wurde erst im Laufe des Mittelalters üblich und nur für Kirchen durfte Bienenwachs verwendet werden. Außerhalb der Gotteshäuser fanden meist die preiswerten Kienspäne, Öllampen oder minderwertige Talgkerzen Verwendung.