© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Bodhisattva Avalokitesvara
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
Qing-Dynastie, Ende 17./Anfang 18. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Dehua, China Ausgabe
Material / Technik
"Blanc-de-Chine"-Porzellan
Maße
39,2 x 14,2 x 9,6 cm (Objektmaß (H x B x T))
Erwerb
Ankauf 1924.
Inventarnummer
1924.79
Standort
Ausstellung Asiatische Kunst. Impulse für Europa > Empore Pfeilerhalle
Objektsystematik
Schlagwortkette
Buddhismus; Daoismus; Welle
Sammlung
Ostasien (Asiatische Kunst)
Neben dem alles beherrschenden Jingdezhen vermochte in den vergangenen Jahrhunderten nur das in Südostchina gelegene Dehua eine eigene Rolle in der Porzellanherstellung zu spielen. Wegen seiner hervorragenden Formbarkeit, seines hellen, stark verglasten Scherbens und der damit fest verschmolzenen, weiß glänzenden, transparenten Glasuren bot sich das hier hergestellte Porzellan (baici) für die Ausformung kleiner, fein durchgestalteter Andachtsfiguren und Opfergefäße für buddhistische und daoistische Hausaltäre an. Nach dem Brand erhielten die Stücke keine zusätzliche farbige Staffierung. Aus den Brennöfen von Dehua gingen vielgestaltige Erscheinungsformen des Mitleids-Bodhisattvas Avalokitesvara hervor, dessen Sanskritname von den chinesischen Übersetzern der heiligen Schriften des Buddhismus als „Guanshiyin“ (kurz „Guanyin“) wiedergegeben wurde, was „Der die (Not-) Rufe der Welt anschaut“ bedeutet. Diese Figur stellt ihn als den auf einer Meereswoge schwebenden Helfer dar, der die in Not geratenen Seeleute errettet, wie er auch die Menschen über den Ozean der leidvollen Wiedergeburten zur Erleuchtung führt. (Text: Roland Steffan)