Seit Mitte 1935 war Wilhelm Wagenfeld künstlerisch leitend für die Sortimentsgestaltung der Vereinigten Lausitzer Glaswerke in  Weißwasser zuständig, damals größter deutscher Kelchglasproduzent. In seinem Arbeitsvertrag hatte er kurzerhand das Wort "Beratung" durch "Leitung" ersetzt, was ihm zugestanden wurde. Das Warenangebot des Unternehmens sollte im Sinne des Werkbundes zeitgemäß modernisiert werden, zügig, wenn es nach Wagenfeld gegangen wäre, doch es wurde nur ein Wandel nach und nach. Nichtsdestotrotz setzte der neue künstlerische Leiter sofort eine Kampagne mit Werbung für seine neuen Entwürfe und deren Präsentation durch. Schon im Frühjahr 1936 führte er die neue Produktlinie aus dünnwandiger Kelchglasgarnitur, Karaffen, Schalen und Vasen auf der Grassimesse vor mit einer spektakulären Standausstattung aus Glasplatten und verchromten Metallstangen, eigens entworfen von der Innenarchitektin Lilly Braun. Der Erfolg dieser Premiere bewog den Gestalter weiterhin, exklusiv für seine Entwürfe ein neues Markenzeichen einzuführen – die Rautenmarke, fortan das international vielfach ausgezeichnete Rautenglas. Am bekanntesten wurden Trinkglasgarnituren, wie das unauffällige "Oberweimar" mit Krug und Schalensätzen oder das prächtigere "Lobenstein". Beide wurden nach 1945 vom VEB Oberlausitzer Glaswerke Weißwasser weiterproduziert, nebst einer Auswahl von Vasen, Karaffen und Schalen, teilweise mit nicht autorisierten Schliffdekoren – Sammler bevorzugen auch hier die ältere Produktion. Bedeutsam ist weiterhin die von Wagenfeld gestaltete Preßglasproduktion mit Rautenmarke, darunter das berühmt gewordene Kubusgeschirr zum Aufbewahren von Speisen.