Wandelretabel, sogenannter Kleinpötzschauer Altar

Beteiligte

Jakob Naumann Ausführung
Franz Geringswald unter Mitwirkung von

Datierung

um 1508/09 Ausführung

Geographischer Bezug

Altenburg Ausgabe

Material / Technik

Linde, geschnitzt, gefasst, teilweise vergoldet; Temperamalerei

Maße

Erwerb

Ankauf von der Deutschen Gesellschaft, Leipzig, 1909. Ursprünglich in Kleinpötzschau.

Inventarnummer

1909.240 a-i

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 5 Spätgotik: Sakrale Schnitzplastik

Objektsystematik

Möbel > Altar > Retabel

Schlagwortkette

Anna Selbdritt; Apostel; Christuskind; Georg (Heiliger); Heilige; Kirche; Madonna

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

Der Altar besteht aus einem zentralen Schreinkasten, zwei wandelbaren Flügeln und einer Predella. In der Predella waren ursprünglich die Vierzehn Nothelfer als kleine Figuren positioniert. Heute zeugen nur noch die Heiligenscheine und die Namensunterschriften der Heiligen von ihrer Anwesenheit. Im linken Flügel des Schreines ist die Heilige Anna Selbdritt dargestellt. Anna, die Mutter Mariens, hält in ihrem rechten Arm den nackten Jesusknaben und auf ihrem linken die sitzende, bekleidete Maria. Im rechten Schreinflügel befindet sich die Figur des Heiligen Georg. Er trägt eine Ritterrüstung, die von seinem Umhang mit Teilen von Pressbrokat teilweise verdeckt wird. Mit seiner Kopfbedeckung, einem Barett, gleicht er eher einem Edelmann, als einem Krieger. Georg stützt sich mit dem linken Arm auf einen seitlich abgewendeten Schild. Im Schreinkasten bestimmt Maria mit dem Christuskind im Zentrum, umgeben von den Aposteln Petrus und Paulus, die Szene. Der vollbärtige Petrus, zur Rechten Mariens stehend, hält in der Linken ein aufgeschlagenes Buch und in seiner rechten Hand den Schlüssel. Paulus steht links von Maria. Er hält ebenfalls in der linken Hand ein Buch, während die Rechte wohl einst ein Schwert, sein Attribut, gehalten hat. Alle Figuren besitzen einen großen, auf der Rückwand aufgemalten Nimbus. Werden die beiden äußeren Tafeln nach innen geklappt, zeigen die dortigen Malereien die Anbetung der Heiligen Drei Könige.
Der Altar stammt aus der Kirche Kleinpötzschau bei Espenhain. Im Zuge einer Restaurierung und kompletten romanisierenden Neuausstattung im Jahre 1867 wurde der Altar aus der Kirche entfernt. 1872 übergab die Gemeinde den Altar an die Deutsche Gesellschaft in Leipzig. Diese verkaufte ihn 1909 an das damalige Museum für Kunsthandwerk Leipzig.

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