Taufgarnitur

Beteiligte

kein Eintrag

Datierung

um 1820 Ausführung

Geographischer Bezug

Deutschland (Schlesien?) Ausführungsort

Material / Technik

Rohseide, Glasperlen; Stickerei

Maße

Kleid 64 x 60 cm (Länge x Breite)
Haube 10 x 8 x 12 cm (Länge x Breite x Höhe)

Erwerb

Schenkung von Frl. von Dombrowska, Leipzig, 1947

Inventarnummer

1947.5 a,b

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Schlagwortkette

Blume; Perle; Pflanze; Stickerei; Taufe

Sammlung

Europa (Textilien und Mode)

Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:

Bis heute gilt die Taufe als ein öffentliches Bekenntnis zum christlichen Glauben und die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. Sie soll ein Zeichen sein für die Umkehr und die Vergebung der Sünden. Symbolisch steht dafür das weiße Taufkleid. Anfang des 19. Jahrhunderts trugen die Täuflinge, der Mode des Empire entsprechend, überlange weiße Kleidchen mit kurzem Oberteil und einem separaten Mützchen.
Je nach Stand der Eltern und Paten waren eigene, in der Familie vorhandene, oder von Hebammen oder Kirchgemeinden geliehene Taufkleider üblich.

Das abgebildete Kleid ist aller Wahrscheinlichkeit nach aus Schlesien und wurde um 1820 gefertigt. Es ist anzunehmen, dass es aus einer Familie des höheren Standes stammt und als Taufkleid diente. Es ist liebevoll und mit viel Mühe bestickt worden und zum Teil aufwendig mit bunten Glasperlen verziert. Es lassen sich Vergissmeinnicht- und Rosenblüten erkennen. Als Stoff wurde Rohseide verwendet, was auf die höhere soziale Schicht der Familie hinweist. Der untere Saum des Kleides ist mit einer filigranen Spitze verschönert.

Das selbstgenähte Taufkleid meiner Tochter, die 1998 getauft wurde, war, im Gegensatz zum oben beschriebenen Kleid von 1820, sehr schlicht. Es war aus weißem Satinstoff gearbeitet, hatte eine erhöhte Taille und kurze Ärmel mit einer Raffung am Bündchen, die jeweils mit rosafarbenen Satinbändern geschmückt waren.


Kerstin Arnold, 46, Medizinische Fachangestellte

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