Jules Brateau (1844 - 1923)
Zwei Gewürzbehälter
1896
Karl Koepping Entwurf
Großherzoglich sächsische Fachschule und Lehrwerkstatt für Glasinstrumentenmacher, Ilmenau Ausführung
um 1896/97 Entwurf
um 1896/97 Ausführung
Berlin Entwurfsort
Ilmenau Ausführungsort
Glas, lampengeblasen
30,0 cm (Höhe)
11,5 cm (Breite)
10 cm (Tiefe)
Erworben aus dem Berliner Kunsthandel bei Hermann Hirschwald, 1897.
1897.52
Ausstellung Jugendstil bis Gegenwart > Obergeschoss > Jugendstil
Hausrat > Trinkgefäß > Becher > Stielbecher
Die zarten, äußerst zerbrechlichen Gläser Karl Koeppings (1848–1914) zeichnen sich durch die kunstfertige Handhabung des Werkstoffes Glas aus. Anders als bei den Gläsern Tiffanys oder Gallés verzichtet er auf die Ornamentierung seiner Kunstgläser. Bei ihm wird die Form selbst zum Ornament.
Erworben aus dem Berliner Kunsthandel, 1897.
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Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
Fragile Schönheit“ war mein erster Gedanke beim Betrachten dieses von Karl Koepping (1848 – 1914) entworfenen Zierglases. Eine künstlerische Handwerksarbeit aus der Epoche des Jugendstils, in der die Natur den Künstlern und Handwerkern als Vorbild für die Gestaltung ihrer Werke diente. Die Form des vor der Lampe geblasenen Glases scheint einer Tulpe nachempfunden zu sein. Das Glas leuchtet in frischen Farben. Ich finde, dass sie seine Zartheit unterstreichen. Wie kann ein derart filigraner Blütenstängel die Blüte so gerade halten? Sie muss federleicht sein und es scheint, als ob die feinen, hoch aufgerichteten Blätter dem Stängel behilflich sind, indem sie die Blüte umschließen, schützen und gleichzeitig stützen. Durch ihre Form und Fragilität betonen auch die Blätter die Feinheit des Glases.
Iris Janke, 60, Alltagsbegleiterin für Senioren
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