Gellert-Büste

Beteiligte

Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen Ausführung
Johann Joachim Kaendler Modell
Christian Fürchtegott Gellert Dargestellter

Datierung

um 1775 Ausführung

Geographischer Bezug

Meißen Ausführungsort

Material / Technik

Biskuitporzellan, teilweise vergoldet

Maße

22,0 cm (Höhe)
7,7 cm (Plinthe) (Tiefe)
7,8 cm (Plinte) (Breite)

Signatur / Marke

Geritztes Dreieck mit Schwertermarke. Schauseitig in Medaillon bezeichnet: "GELLERT"

Erwerb

Ankauf aus Spendenmitteln von Daniela Kumpf, Wiesbaden, 2001

Inventarnummer

2001.325

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 25 Klassizismus: Louis-seize, Oeser

Schlagwortkette

Antikenrezeption; Dichter; Girlande; Klassizismus; Kleinplastik; Lorbeerkranz; Porträt

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

Christian Fürchtegott Gellert übte als führender Vertreter einer glaubens- und gefühlsbetonten Aufklärung und volkstümlichen Dichtung (Fabeln, Erzählungen, Lieder) zwischen Gottsched und Lessing einen besonders unmittelbaren Einfluss auf das Geistesleben in Leipzig aus, an dessen Universität er von 1744 bis zu seinem Tod 1769 als Professor für Poesie, Beredsamkeit und Moral lehrte und auch den Jurastudent Johann Wolfgang Goethe zu seinen Hörern zählen konnte. Als äußeres Zeichen der ihm entgegengebrachten Verehrung wurden nicht nur Denkmäler errichtet, sondern auch - z.T. nach den größeren Vorbildern - Erinnerungsstücke aus Porzellan geschaffen. In Meißen, wo Gellert einst die Fürstenschule besucht hatte, entstand außer drei Monumenten im Kleinformat und verschiedenen Bildnismedaillons die Büste nach einem wohl von Kaendler in seiner letzten Lebenszeit gefertigten Modell, das in seiner individuellen Ausprägung an eine lange Traditionslinie anknüpft. Das Porträt zeigt Gellert in der für die Zeit klassizistischen Gestaltens typischen denkmalhaften Überhöhung mit Antikenbezug in marmorartig-weißem Biskuitporzellan im faltenreichen Oberteil einer römischen Toga über Rock und Rüschenhemd auf eng eingezogenem Rundsockel. Der Sockel mit quadratischer Plinthe und reliefierter Schreibfeder in vergoldetem Lorbeerkranz als Sinnbild des Dichterruhmes ruht auf einem farblich leicht abgesetzten kannelierten Säulenstumpf mit goldgerandetem ovalem Namensschild, Lorbeerlaubgehänge und einem den Säulenfuß umschließenden Lorbeerkranz über quadratischer Standplatte.

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