Unbekannt
Schnallenbeschlag aus einer Gürtelgarnitur
um 1540/1550
Heinrich Aldegrever Ausführung
Giovanni Pietro Birago Entwurf
1552 Ausführung
Deutschland Herkunft (Allgemein)
Kupferstich
14,5 x 5,2 cm (Bildmaß)
In der Platte u. M. monogrammiert und datiert: 1552 // AG [ineinander gestellt]
Erworben 1924.
B.1924.1
Aktuell nicht ausgestellt
Zeichnung, Buch, Einband, Druckgrafik und Typographie > Einblattdruck
Blumendekor; Füllhorn; Groteske; Maske; Ornament; Rankenwerk; Sphinx
Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
Dieser Kupferstich wurde im 16. Jahrhundert von dem einflussreichen Grafiker Heinrich Aldegrever (1502-1555/1561) gestochen. Obwohl Aldegrever auch als Maler, Siegelschneider und Goldschmied tätig war, war er schon während seines Lebens insbesondere für seine hochwertigen Kupferstiche bekannt. In der Zeit zwischen 1527-1555 hat Aldegrever um die 300 grafische Arbeiten im Stil der Renaissance und des Manierismus angefertigt, ein Drittel davon bilden Ornamentstiche wie dieser. Das aus dem Jahr 1552 stammende Werk, Aufsteigendes Ornament mit Füllhörnen und zwei Sphingen, gehört zu seinem Spätwerk.
Die gesamte Fläche dieser Hochfüllung ist reichlich mit ornamentalen Pflanzen und Figuren verziert. Die Maske, Füllhörner und Fabelwesen sind typisch für Aldegrevers Werke. Sie werden von schweifendem Rankenwerk umgeben. Unter der Jahreszahl 1552 ist der Stich mit dem Monogramm Aldegrevers versehen. Dieses zeigt eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem Albrecht Dürers (1471-1528). Das ist kein Zufall, denn Dürer gilt als wichtigstes Vorbild Aldegrevers.
Ornamentstiche wurden ab dem 15. Jahrhundert als Vorlagen beispielsweise für Bauschmuck und Kunsthandwerk entworfen. Als Abdrucke verbreiteten sie sich von da an unter den Werkstätten Europas. Die vermutlich in hohen Auflagen gedruckte Kupferstiche Aldegrevers hatten dadurch einen großen Einfluss auf das Kunsthandwerk seiner Zeit.
Auri Tusa, 26 Jahre, Kulturhistorikerin und ehrenamtliche Mitarbeiterin am GRASSI Museum für Angewandte Kunst
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