
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Felix Bielmeier)
Vase (Modell 2690 mit seladongrünem Fond)
Beteiligte
Fritz Heidenreich Entwurf Form
Porzellanfabrik Rosenthal, Werk Selb Ausführung
Datierung
1953 Entwurf
Geographischer Bezug
Selb Ausführungsort
Material / Technik
Porzellan, gegossen, glasiert, gespritzt
Maße
20,9 x 6,3 x 4,5 cm (HxBxT)
Erwerb
Schenkung aus der Sammlung I. und W. Funke, 2019
Inventarnummer
2019.243
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Schlagwortkette
Design
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Die wirtschaftswunderlichen 1950er Jahre sahen durchaus auch gestalterische Richtungen, die einem engeren Konzept der Guten Form zuwiderliefen. Die sogenannte Nierentisch-Ästhetik mied funktional-geometrische Nüchternheit zugunsten asymmetrisch-organischer, dekorativer Formen, oft mit Anklängen an die abstrahierende Kunst der Nachkriegszeit. Aus der Vielzahl an Keramikproduzenten, die der "modernen" Organik huldigten, stach die Porzellanfabrik Rosenthal mit ihrer Kollektion heraus. Philip Rosenthal setzte früh auf Künstlerentwürfe oder Entwürfe internationaler Star-Designer. Sein über Jahrzehnte verfolgtes Geschäftsmodell hatte die Devise: Der Kunde sollte einen künstlerischen Mehrwert mit jeder namentlich gekennzeichneten Vase dazukaufen. Fritz Heidenreich war für Rosenthals Produktpalette der frühen 1950er Jahre mit einer ganzen Reihe von sehr gut verkauften Organik-Vasen einer der prägendsten Designer von Zierporzellan, Vasen wie Figuren; seine oft vielgesichtigen Buckel- und Röhrenvasen trugen zeitgenössische Malerdekore oder farbige Fonds. 1919 in die Firma eingetreten war er für Rosenthal bis 1960 tätig.