Unbekannt
Lackdose
1840
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM)
um 1823-1832
Berlin Ausführungsort
Porzellan, polychrom bemalt und vergoldet
3,2 cm (Höhe)
24,1 cm (Durchmesser)
Auf der Bodenunterseite Zeptermarke in Unterglasurblau, Reichsadler in Rotbraun auf der Glasur; Presszeichen "32"; an der Innenseite des Standringes drei parallele geritzte Striche; lateinischer Name der Pflanze in schwarzer Schreibschrift auf der Glasur: "Indigofera australis"; französischer Name der Pflanzenherkunft in schwarzer Schreibschrift auf der Glasur: "Nouvelle Hollande"
Schenkung von H. W. Günther Sterba, 2019
2019.476
Aktuell nicht ausgestellt
Der Teller gehört zu einem botanischen Service, das durch seine detaillierten Pflanzen-Darstellungen besticht. Vieles spricht dafür, dass es sich hierbei um ein Geschenk Kaiser Napoleons 1806 an seine Gattin Joséphine Bonaparte handelt, da sie nicht nur eine begeisterte, sondern auch eine wissenschaftlich bestens informierte Botanikerin war. Im Juli 1807 wurde das Service ausgeliefert und schließlich in Malmaison, ihrem Schloss, untergebracht. Zwischen 1823 und 1832 wurden weitere Teller vermutlich als Ersatz- oder Ergänzungsteile angefertigt. Auf der Tellerrückseite ist der Name der Pflanze in lateinischer, ihre geographische Herkunft in französischer Sprache angegeben. Das Service gehört zu den wenigen in der Forschung konträr diskutierten Erzeugnissen der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Zukünftige Recherchen werden zeigen, ob die hier präsentierten Teller tatsächlich aus genau jenem singulären Service stammen, das der Kaiser damals in Auftrag gegeben hatte.
Die Teller sind nach grafischen Vorlagen mit detailliert dargestellten Pflanzen im Spiegel und einem Blattkranz in Sepia- oder Goldmalerei auf der Fahne dekoriert. In diesem Service sind vor allem Pflanzen tropischer und subtropischer Arten dargestellt, die vorwiegend mit dem aufblühenden Seehandel nach Europa kamen. Die Vorlagen für die Pflanzen mit sepiafarbenem Blattkranz auf der Tellerfahne stammen vorwiegend aus dem prächtigen Tafelwerk „Jardin de la Malmaison“ von É. P. Ventenat, die Vorlagen für die Pflanzen mit goldenem Blattkranz auf der Tellerfahne aus dem Meisterwerk „Les Liliacées“ von P. J. Redouté und aus dem Journal „Botanical Magazine“ von W. Curtis.
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