
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig.)
Chinesenpaar (Laute spielender Chinese mit Schüler)
Beteiligte
Franz Anton Bustelli Modell
Königlich Bayerische Porzellanmanufaktur Nymphenburg Ausführung
Datierung
1763/1767 Ausführung
Geographischer Bezug
Nymphenburg, München Ausführungsort
Material / Technik
Porzellan, polychrome Bemalung
Maße
18,1 cm (Höhe)
Signatur / Marke
Am Sockel rückseitig eingeritzt: "ID"
Erwerb
Ankauf, Auktion Sammlung Georg Hirth, München, 1898
Inventarnummer
1898.129
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 22 Rokoko
Objektsystematik
Schlagwortkette
Barock; Chinoiserie; Dekoration; Figurengruppe; Kleinplastik; Musik; Musikinstrument; Rokoko
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Der Künstler Franz Anton Bustelli wurde 1754 für die Mitarbeit als Figurist an der zu dieser Zeit noch in der Münchner Vorstadt Neudeck gelegenen "Churfürstlichen Porcelain-Fabrique" gewonnen. Nach Ausdrucksintensität und Spannweite seines in den folgenden achteinhalb Jahren geschaffenen Figurenwerkes darf er mit Fug und Recht an die Seite des großen Meißner Modellmeisters J. J. Kaendler gestellt, vielleicht sogar als der im Erreichen des Rokoko-Ideals der tänzerischen Anmut und spielerischen Eleganz Überlegene angesehen werden. Die in gedämpften Rot-Violett-Farben bemalte Gruppe des Laute spielenden Chinesen mit Schüler ist ein Beispiel für die Sympathie, die man im 18. Jahrhundert, auf Grund von unvollkommenen Berichten und von der eigenen Phantasie beflügelt, für die Lebensweise, die Kultur und die Gewohnheiten im fernen "Reich der Mitte" hegte. China wurde angesehen als das Land der unbeschwerten Lebenslust, der Weisheit und der Harmonie inmitten exotischer Schönheit. Aus dieser idealisierenden, später freilich parodistische Züge annehmenden Sicht entstanden die zahlreichen "Chinoiserien" genannten Stil- und Ziermotivnachahmungen.