© Christoph Sandig (Foto: Christoph Sandig)
Ansteckschmuck "Elektronik"
Beteiligte
Ulrike und Thomas Oelzner Ausführung
Datierung
1975 Ausführung
Geographischer Bezug
Leipzig Ausführungsort
Material / Technik
Silber, elektronische Kleinteile, Piacryl
Maße
7 cm (Durchmesser)
2,4 cm (Höhe)
Erwerb
Erworben von den Künstlern, 1976.
Inventarnummer
1976.56
Standort
Ausstellung Jugendstil bis Gegenwart > Erdgeschoss > 1940er bis 1970er Jahre
Schlagwortkette
DDR-Design; Schmuck
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Seit den 1960er Jahren entwickelten viele Goldschmiede ein zwiespältiges Verhältnis zum Gold, das Materialismus und konservative Bürgerlichkeit symbolisierte. Neue Kunststoffmaterialien waren daher als Alternative sehr willkommen. Die Brosche „Elektronik“ widerspiegelt eine völlige Abkehr vom traditionellen Schmuckverständnis, besteht sie doch aus elektronischen Kleinteilen, wie beispielsweise Widerständen, Kondensatoren, einem Transistor und einem Schwingkreis. In der Tradition des Objet trouvé fügen die Leipziger Ulrike und Thomas Oelzner (beide *1939) diese an sich billigen Artikel zu einer harmonischen Komposition auf rundem Untergrund zusammen. Dabei steigern sie die technoide Ästhetik der Teile durch die Verschmelzung mit Acryl und edlem Silber. Thomas Oelzner lernte das Goldschmiedehandwerk zuerst bei Alfred Schäfter, ab 1960 studierten er und seine Frau gemeinsam bei Karl Müller an der Burg Giebichenstein. Seit Mitte der 1970er Jahre haben sie sich jedoch verstärkt in der Studioglasbewegung engagiert und in der Hauptsache Glasplastiken geschaffen.