(057) Zwölfteiliger kolorierter Schnitzlack-Stellschirm (Detail mit Shouxing, dem Gott des langen Lebens)

Beteiligte

kein Eintrag

Datierung

1662 - 1723 (Qing-Dynastie/Kangxi-Periode) Ausführung

Geographischer Bezug

China Ausführungsort

Material / Technik

Holz, lackiert, geschnitzt, koloriert

Maße

262 cm (Höhe)
602 cm (Breite)

Erwerb

Ankauf 1929.

Inventarnummer

1929.26

Standort

Ausstellung Asiatische Kunst. Impulse für Europa > Kabinett Ostasien

Schlagwortkette

Daoismus; Glück; Langlebigkeit; Unsterblichkeit

Sammlung

Ostasien (Asiatische Kunst)

Auf einem Sitz aus bizarr geformten Felsen thront Shouxing, Gott des langen Lebens und einer der drei Sternengötter. Gekennzeichnet wird der daoistische Gott durch die markante hohe Schädelform, den langen, weißen Bart und seinen knorrigen Stab, an dem hier als Insignien die Kürbisflasche mit Unsterblichkeitstrank, eine Schriftrolle und Unsterblichkeitspilze (lingzhi) befestigt sind. Neben ihm auf dem Fels steht eine mit Magnolien, Lilien und Rosen gefüllte Blumenvase und aus einem Räucherbecken steigt wohlriechender Rauch. Der Kranich ist wie der Rehbock ein häufiges Begleittier des Gottes. Sie verdichten zusammen mit den auf der Felsterrasse präsenten Pflanzensymbolen das zentrale Thema der Langlebigkeit. Stellschirme werden gemäß der chinesischen Leserichtung von rechts nach links betrachtet, doch das Motiv des daoistischen Gratulationsempfangs bildet eine Ausnahme, denn hier bewegen sich von beiden Seiten Personen des Pantheons auf Shouxing im Zentrum zu. Dargestellt sind außerdem die sogenannten Acht Unsterblichen sowie Xiwangmu, die Königinmutter des Westens. Die Hauptbilder werden von einem schmalen Rand aus Drachen und dem Zeichen für Glück (fu) gefasst. Den mittleren Rahmen bildet die Motivgruppe der „Hundert Altertümer“. Die Zahl bedeutet in diesem Fall eine Gesamtheit oder große Menge. Zu den „Altertümern“ gehören die in Gelehrtenkreisen bevorzugt gesammelten Bronzegefäße früherer Dynastien, wie die für dreifachen Rangaufstieg stehenden drei Weinbecher (jue) oder die Bronzeglocke. Schirme wie dieser wurden während der Qing-Dynastie vor allem als Geschenke zu hohen Beamtenjubiläen angefertigt, und so lässt sich der Schirm wie eine gigantische Glückwunschkarte mit den unter den Herrschern Kangxi, Yongzheng und Qianlong besonders geschätzten Themen lesen: Antikenverehrung und Glücksverheissung.
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Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:

In der Stille der Nacht, wo die Schatten ruh'n,
Blühen Kirschbäume, ihre Blüten entblühn.
Blüten wie Geister im sanften Mondschein,
Magnolien flüstern im Traum, still und rein.

Die Blätter rascheln, ein leises Umarmen,
Die Luft ist voll Duft an diesem verborgenen Ort.
Die Dunkelheit malt auf der Leinwand der Zeit,
Wo Blumen sich bergen, wo das Geheimnis gedeiht.

Auch wenn die Sonne sie nicht kann sehen,
Wachsen die Kirschbäume, sie können bestehen.
Magnolien, blass, mit ihrem süßen Geruch,
Erfüllen die Luft, wo der Schatten sie sucht.

Die Nacht mag dunkel sein, doch die Blüten sie steh'n,
Ihre Schönheit beständig, ihr Leben vergeht nie.
Im Herzen der Dunkelheit, wo niemand sie sieht,
Findet die Natur Ruhe, wie ein flüsterndes Lied.


Annalena Metz, Studentin

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