Augustus-Rex-Vase

Beteiligte

Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen Ausführung

Datierung

um 1730 Ausführung

Geographischer Bezug

Meißen Ausführungsort

Material / Technik

Porzellan, Inglasurbemalung in Kobaltblau

Maße

gesamt 52,5 cm (Höhe)
gesamt 21,9 cm (Durchmesser)
Vase a) 41,3 cm (Höhe)
Deckel b) 11 cm (Höhe)
Deckel b) 14 cm (Durchmesser)

Signatur / Marke

Bodenunterseite mit "AR"-Marke in Unterglasurblau

Erwerb

Ankauf von Marin Seydel, Leipzig, 1921

Inventarnummer

1921.106 a,b

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 19 Barock: Sachsen

Schlagwortkette

Blattwerk; Blaumalerei; Blume; Blumendekor; Blütendekor; Fabeltier; Fasan; Insekt; Vogel

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

1710 wurde von August dem Starken (1670 bis 1733) in Meißen die erste europäische Porzellan-Manufaktur gegründet, nachdem Johann Friedrich Böttger (1682–1719) in Dresden nach vielen Versuchen die Nacherfindung des begehrten, seit langem aus China importierten Porzellans gelungen war. In den ersten Jahrzehnten stellte man in Meißen vorwiegend Gefäße im chinesischen Stil her – dabei war blaubemaltes Porzellan das bevorzugte Vorbild. Diese Vorliebe ist bei dieser, zu einer Dreiergruppe gehörenden Vase (dazugehörend: Inv.Nr. 1921.107 a/b und Inv.Nr. 1925.70), besonders deutlich zu erkennen. Mit einer Höhe von über 50 cm gehört sie zu jenen großformatigen Meissener Porzellanen, die zur Dekoration eines Raumes bestimmt waren und auf Möbeln, Kaminen oder Wandkonsolen ihre Aufstellung fanden. Der großflächige Dekor in ostasiatischer Manier ist auf Fernwirkung hin konzipiert: neben unregelmäßigen Felsgebilden mit Fasanen sind fliegende Vögel, Insekten und Fabeltiere, ornamentale Laubwerkborten, empor rankende Chrysanthemen und andere Blütenzweige dargestellt.
Am Boden ist die Vase mit einem ligierten „AR“ bezeichnet, eine Abkürzung, die als „Augustus Rex“ aufzulösen ist. Dieses Kürzel wurde in der Zeit zwischen 1723 und 1740 anstelle der gekreuzten Schwerter auf jenen Porzellanen verwendet, die die beiden Könige von Sachsen und Polen, August der Starke und sein Sohn August III., entweder für sich selbst oder als Geschenke bestimmt hatten. So sind die Deckelvasen aller Wahrscheinlichkeit nach ein Geschenk des Dresdener Hofes an den Leipziger Professor und mehrmaligen Rektor der Universität, Christian Gottlieb Ludwig (1709–1773), aus dessen Besitz sie stammen.

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