(15) Zwei Teile eines Seidengewebes

Beteiligte

kein Eintrag

Datierung

Mitte 19. Jahrhunsdert Ausführung

Geographischer Bezug

Japan Ausführungsort

Material / Technik

Seide, Papiergold

Maße

a) 44; b) 44 (Breite)
a) 58,5; b) 80,5 (Länge)

Erwerb

Ankauf von Dr. Justus Binckmann, Hamburg (nach 1888)
Von Brinckmann in 1888 von der Kunsthandlung R. Wagner erworben (Inv. Nr. in Hamburg 1888.93)

Inventarnummer

V6155 a,b

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Objektsystematik

Textilien, Gewebe > Gewebe

Sammlung

Textilien und Mode

Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:

Es war einmal ein Kimono: Ein Gewand aus Seide und Papiergold, ein Herbstmotiv zum Tragen. Ein Stoff, um sich in den Herbst zu hüllen, sich im Ahornwind zu kleiden. Der Kimono reiste eine weite Reise aus Japan nach Deutschland. Circa 9.034 Kilometer, irgendwann vor dem Jahr 1888, als solche Strecken tausende Tage dauern konnten.

Es war einmal ein Kimono: Wer hat seinen feinen Seidenstoff mit dem Wellenmuster gewebt? Wer hat seine seichten Herbstblätter bestickt, wer hat ihn sorgfältig zusammengenäht, wer hat ihn stolz getragen?

Es war doch einmal ein Kimono: Wer hat ihn betrachtet und nach Westeuropa gebracht? Wer hat aus ihm ein Objekt gemacht, ein Es, zum Inventarisieren, zum Verkauf, in Stücke geteilt, um das Rückenteil in Leipzig in zwei Stoffbahnen zu schneiden?

Es war einmal ein Kimono. Ein Herbststurm aus Seide.


Leonie Cecco, 25, studiert Kultur- und Medienpädagogik an der Hochschule Merseburg und schreibt im schreibzirkel56.

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