© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Esther Hoyer)
"Dessertschale" nach Pressglasvorlage
Beteiligte
Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen
Datierung
um 1841-1855
Geographischer Bezug
Meißen Ausführungsort
Material / Technik
Porzellan, Glanzgold
Maße
4,5 cm (Höhe)
31,5 cm (Durchmesser)
Signatur / Marke
Auf der Bodenunterseite Schwertermarke in Unterglasurblau; Pressnr. "23" und eingeritzt "T191 a"
Erwerb
Schenkung aus der Sammlung Brigitte und Hans-Otto Kluge, 2018.
Inventarnummer
2018.630
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Schlagwortkette
Ornament; Pressglas
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
"Dessertschale" mit stilisiertem Blattreliefdekor auf der Fahne und - als "Rankenrose" - im zwölfpassigen Spiegel mit sechspassiger Blattrosette im Mittelteil. Der Fond in der Art des Pressglases "gesteinelt".
Im Preisverzeichnis der Meissener Manufaktur von 1841 unter "T 191" als "Dessertschale" verzeichnet.
Meissener Porzellane nach Pressglasvorlagen aus Frankreich, Böhmen und den USA waren in der Zeit zwischen 1831 und 1855 bei einer großen Käuferschicht äußerst beliebt. Nahezu 25 Jahre lang waren diese preisgünstigen „Geschirre nach Glasmustern“ der Verkaufsschlager der Meissener Manufaktur – ein Exportartikel weltweit, der in manchen Jahren beinahe die Hälfte des Umsatzes ausmachte und die Manufaktur nach langen Jahren des Niedergangs erneut zu einer stabilen Wirtschaftslage führte. Meissen verkaufte bei der ersten Weltausstellung 1851 in London große Mengen dieser Reliefporzellane. Gleichzeitig erzeugten aber die nicht materialgerecht erscheinenden Objekte heftige Kritik, die umgehend zum Ausverkauf und 1855 endgültig zur Zerstörung der Modeln mit Kristallglasmustern führte.