Brosche
Beteiligte
Yu Hiraishi
Datierung
um 2000
Geographischer Bezug
Yokohama, Japan
Maße
ca. 4 x 7,5 x 2,5 cm (HxBxT)
Erwerb
Schenkung aus dem Nachlass Marike Sinnen, 2021
Inventarnummer
2021.392
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Das Schmuckobjekt mit dem Titel „Brosche“ besteht aus zwei in etwa gleich langen und einem kürzeren rot beschichteten Quadern aus Metall, die sich jeweils im gleichen Schema (Längsrichtung vorne/Längsrichtung hinten) berühren und quasi als Dreiecksform ohne sichtbare Verbindungselemente aneinander lehnen. Das skulptural konzipierte Schmuckstück hat eine fast schwerelose Anmutung. Diese entsteht, weil das Formarrangement den Bezug zur Schwerkraft und deren Wirkung verweigert. Das Konzept der aneinander gelehnten länglichen Quader würde, je nachdem ob die vertikale ausgerichtete Präsentation oder die Horizontale dominiert, in seiner formalen Struktur beeinflusst werden. So bietet beispielsweise die Vertikale nicht die stützende Bodenfläche als Wiederlager. Ein Wechsel von der Horizontalen in die Vertikale würde die Formlogik eines aus losen Elementen gefügten plastischen Objekts ebenfalls verändern. Daß dies bei dem Broschen-Objekt jedoch keine Rolle spielt, gehört zum gestalterischen Ansatz der Künstlerin, für die nach eigener Aussage Bildhauerei und Schmuckherstellung fundamental gleich sind. In diesem Zusammenhang ist eine Veränderung der Grundlage einer Präsentation im Raum – der Bezug zu Boden oder zur Wand sowie die jeweilige Mischform – problemlos möglich, genauso wie eine Veränderung der Größe. Dies bedeutet wiederum, daß die Formlogik (wie die Formelelemente zueinander organisiert werden) hier im Vordergrund steht und auf Aspekte von Funktion und Kontext (mit welchen Umständen stehen die Formelemente und ihre Organisation in Bezug) weniger oder nicht Bestandteil dieses Arbeitskonzepts sind.
Robert Wißmath