Augustus-Rex-Vasen

Beteiligte

Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen

Datierung

um 1730 Ausführung

Geographischer Bezug

Meißen Herstellungsort

Material / Technik

Porzellan, Inglasurbemalung in Kobaltblau

Maße

41,5 cm (Höhe)

Erwerb

Ankauf von Sahrer von Sahr, Dahlen, 1925.

Inventarnummer

1925.70

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 19 Barock: Sachsen

Schlagwortkette

Blattwerk; Blaumalerei; Blume; Blumendekor; Blüte; Blütendekor; Fasan; Insekt; Vogel; Zweig

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

1710 wurde von August dem Starken (1670–1733) in Meißen die erste europäische Porzellan-Manufaktur gegründet, nachdem Johann Friedrich Böttger (1682–1719) in Dresden nach vielen Versuchen die Nacherfindung des begehrten, seit langem aus China importierten Porzellans gelungen war. In den ersten Jahrzehnten stellte man in Meißen vorwiegend Gefäße im chinesischen Stil her – dabei war blaubemaltes Porzellan das bevorzugte Vorbild. Diese Vorliebe ist bei dieser, zu einer Dreiergruppe gehörenden Vase (dazugehörend: Inv.Nr. 1921.106 a/b und Inv.Nr. 1921.107 a/b), besonders deutlich zu erkennen. Sie zählt zu jenen großformatigen Meissener Porzellanen, die zur Dekoration eines Raumes bestimmt waren und auf Möbeln, Kaminen oder Wandkonsolen ihre Aufstellung fanden. Der großflächige Dekor in ostasiatischer Manier ist auf Fernwirkung hin konzipiert: neben unregelmäßigen Felsgebilden mit Fasanen sind fliegende Vögel, Insekten und Fabeltiere, ornamentale Laubwerkborten, empor rankende Chrysanthemen und andere Blütenzweige dargestellt.
Am Boden ist die Vase mit einem ligierten „AR“ bezeichnet, eine Abkürzung, die als „Augustus Rex“ aufzulösen ist. Dieses Kürzel wurde in der Zeit zwischen 1723 und 1740 anstelle der gekreuzten Schwerter auf jenen Porzellanen verwendet, die die beiden Könige von Sachsen und Polen, August der Starke und sein Sohn August III., entweder für sich selbst oder als Geschenke bestimmt hatten. So sind die Deckelvasen aller Wahrscheinlichkeit nach ein Geschenk des Dresdener Hofes an den Leipziger Professor und mehrmaligen Rektor der Universität, Christian Gottlieb Ludwig (1709–1773), aus dessen Besitz sie stammen.

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