
Meine Jüdischen Augen. Grafischer Zyklus von Hermann Naumann. Jiddische Dichtung aus Polen übertragen und zusammengestellt von Hubert Witt, Leipzig: Verlag Philipp Reclam jun., 1969
Beteiligte
Hermann Naumann
Gerd Prade Bucheinband Ausführung
Datierung
Geographischer Bezug
Leipzig Verlagsort
Maße
31 x 21,5 x 3 cm (HxBxT)
Erwerb
E. S. H. Luzens, Dittersbach/Sächs. Schweiz.
Inventarnummer
B.2019.53 a-c
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Zeichnung, Buch, Einband, Druckgrafik und Typographie > Buch
Schlagwortkette
Buchkunst; Illustration
Sammlung
Buchkunst
Angeregt von der im Reclam-Verlag erschienenen Anthologie mit Übertragungen jiddischer Dichtung aus Polen von Hubert Witt („Der Fiedler vom Getto“, RUB Bd. 195), schuf Hermann Naumann 1966 einen vierzehn Blätter umfassenden grafischen Zyklus, der in ein seinerzeit außergewöhnliches Buchprojekt mündete: In eindringlichen Bildgestaltungen mit oft surreal anmutenden Motivmontagen setzte sich Naumann mit der – in der DDR weitgehend tabuisierten – Geschichte und Kultur des chassidischen Judentums und auch mit dem Holocaust auseinander (vgl. auch Inv. B.2013.1 b). Seine Beherrschung des Punzenstichs erreicht dabei einen Höhepunkt. Um das in 1000 Exemplaren gedruckte Buch durchweg mit Originalgrafiken ausstatten zu können, musste der Herstellungszeitraum auf drei Jahre ausgedehnt werden. Typografie und Gesamtausstattung lagen in den Händen des Buchgestalters Gerd Prade. Das Buch erhielt 1969 die Auszeichnung als eines der „Schönsten Bücher der DDR“ und war auch international ein Erfolg.