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(112) Manschettenknöpfe

Beteiligte

Alfred Schäfter

Datierung

2. Hälfte 60er Jahre 20. Jh. (nach 1965) Ausführung

Geographischer Bezug

Leipzig Ausführungsort

Material / Technik

Gold, Hämatit

Maße

2,2 cm (Höhe)
1,8 cm (Breite)

Erwerb

Erworben aus Privathand, 1986.

Inventarnummer

1986.57 a,b

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Objektsystematik

Schmuck

Schlagwortkette

Mann; Schmuck

Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:

Güldener Glanz und rotbrauner Schimmer funkeln dem Betrachtenden entgegen, fällt der Blick auf die Preziosen bürgerlicher Kleidungskultur, derer sich ein stilbewusster Herr auch im Arbeiter- und Bauernstaat nicht entziehen wollte.

Zeitlose Eleganz wohnt dem reduzierten Entwurf der Manschettenknöpfe inne, welchen Alfred Schäfter (1902-1970) zwischen 1965 und 1970 in 14-karätigem Gold und mit je einem zentral platzierten, oval-geschliffenem Hämatit – auch als Blutstein oder Eisenglanz bekannt – ausführte. Ähnlich der übrigen Objekte Schäfters, die sich im Bestand des Grassi Museums befinden, zeugt die qualitativ hochwertige Ausführung des Herrenaccessoires vom hohen kunsthandwerklichen Anspruch des Gold- und Silberschmiedes, dessen Ausbildung an der Hallenser Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein und unter dem Hanauer Goldschmied Karl Berthold in Frankfurt am Main erfolgte. Nachdem Schäfter von 1927 bis zur Schließung des Dessauer Bauhauses 1932 als Werkmeister und dessen technischer Leiter der Metallwerkstatt wirkte, lehrte er ab 1933 in der Metallklasse an der Leipziger Kunstgewerbeschule neben seiner freischaffenden Tätigkeit. Die vermutlich als Auftragswerk in Leipzig entstandene Goldschmiedearbeit rekurriert in ihrem schnörkellosen, formvollendeten Design unweigerlich auf die Gestaltungsprinzipien und Ästhetik des Bauhauses im Sinne des Funktionalismus.

Vincent Welz, 32, Galerist

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