Eine Bronzekopie der berühmten, aus Marmor gefertigten „Venus Medici“ – heute in den Uffizien in Florenz – kann ab Januar 2025 als Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland in unserer Ständigen Ausstellung „Antike bis Historismus“ betrachtet werden. Die Florentiner Venus ist zwischen dem zweiten und ersten Jahrhundert v. Chr. entstanden, ihr heute verlorenes Bronzeoriginal wurde um 350 v. Chr. von Praxiteles geschaffen. Sie gehört zu den meist kopierten Statuen aller Zeiten, verkörperte sie einst das Bild weiblicher Schönheit par excellence. Die Provenienz unserer Figur ist gleichfalls bemerkenswert – sie befand sich in der Kunstsammlung von Hermann Göring in Carinhall, seinem Landsitz in der Schorfheide. Bei Kriegsende wurde Carinhall gesprengt und die Figur zusammen mit vier weiteren Bronzefiguren im naheliegenden Großen Döllnsee versenkt. Dort verblieb sie die folgenden 45 Jahre unbemerkt. Im Juli 1990 wurde sie geborgen, heute befindet sie sich im Besitz der Kunstverwaltung des Bundes. Recherchen ergaben, dass die Figur wahrscheinlich einst im Pariser bzw. Münchener Kunsthandel erworben wurde. Nun wird sie in Raum 23 unter dem Aspekt der Rückbesinnung während der Zeit des Klassizismus auf die antike Kunst präsentiert. Zudem stellt sie ein hervorragendes Beispiel für die Bedeutung detaillierter Provenienzrecherchen dar.

Weitere Informationen zum Objekt finden Sie in der Provenienzdatenbank des Bundes:
https://kunstverwaltung.bund.de/SharedDocs/Provenienzen/DE/keine/KVdB48976.html