
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig.
Apokalypse, Frankfurt am Main: Privatdruck der Bauerschen Gießerei
Beteiligte
Max Beckmann Illustration
Datierung
1943
Geographischer Bezug
Material / Technik
Buch; 76 + [4] Seiten mit 27 Illustrationen in Pappeinband; beschnitten; rotgeprägter Deckeltitel; Schrift: Legende; Druck: handkolorierte Lithografien (Illustrationen); Bindung: Fadenheftung; Einband: Deckenband als Pappeinband
Maße
40,10 x 31,00 x 1,70 cm (HxBxT)
Signatur / Marke
Im Druckvermerk nummerier: Nr. 11 und bezeichnet: für Alfred Wolters
Erwerb
Schenkung aus der Sammlung Wieland Schütz, Berlin
Inventarnummer
B.2022.1366
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Zeichnung, Buch, Einband, Druckgrafik und Typographie > Buch > Illustriertes Buch
Schlagwortkette
Apokalypse; Buch; Buchkunst; Expressionismus; Illustration; Krieg
Sammlung
Buchkunst
Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
Die Erde (zer)fällt. Löcher graben sich wie von selbst.
Es ist Krieg. Das vierte Jahr des Zweiten Weltkriegs.
Max Beckmann (1884-1950) ist wund vom Zustand der Welt.
Am Tag nach der Eröffnung der Ausstellung „Entartete Kunst” verlässt er Deutschland in Richtung Niederlande. Eigentlich soll es nur eine Durchlaufstation auf dem Weg in die USA sein, doch er bleibt bis 1947.
In der bleifüßigen Situation will der im Exil lebende Künstler anwesend bleiben und nimmt einen Illustrationsauftrag von seinem Bekannten Georg Hartmann (1870-1954) an. In den Visionen der „Apokalypse“ findet er Linderung. Kunst ist empfänglich. Sie ist berührt von dem, was ist, und dadurch involviert.
Zwischen 1941 und 1942 werden über heimliche Kurierdienste Zeichnungen, Umdrucke und schließlich handkolorierte Illustrationen zwischen Amsterdam und Frankfurt gebracht. Am Ende werden offiziell 24 Exemplare (5 handkoloriert) in der Bauerschen Gießerei in Buchform gedruckt. Ein Buchjuwel zum entblättern.
Anne Deuter, 38 Jahre, Bildende Künstlerin