
Büste (Mutter mit Kind)
Beteiligte
Agnes de Frumerie Entwurf
Kunstkeramische Fabrik Alexander Förster, Wien Ausführung
Datierung
vor 1908 Ausführung
1902 Entwurf
Geographischer Bezug
Paris (Entwurf), Wien (Ausführung) Ausgabe
Material / Technik
Porzellan, polychrome Unterglasurmalerei
Maße
19,7 cm (Höhe)
23,0 cm (Breite)
15,0 cm (Durchmesser)
Signatur / Marke
im Innern, blind geprägt: "Förster" mit Hummel im Kreis; "Depose" in Rechteckrahmung; "129"; "H"; Rückseite, geritzte Signatur "Agnes de Frumerie 1902";
Erwerb
Schenkung der Erbengemeinschaft A. Langer, 2004
Inventarnummer
2004.30
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Schlagwortkette
Jugendstil; Kind; Mutter
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Diese Büste Agnes de Frumerie ist eine sensible Darstellung einer jungen Mutter mit ihrem Kleinkind. Es erinnert stark an klassische Marienfiguren, doch der zurückhaltende fast traurige Gesichtsausdruck der Frau und ihr offenes Haar lassen auch eine sozialkritische Deutung zu. Die Büste entstand in einer Zeit in der Frauen in der Mehrheit mit langem, wallendem Haar, als mystische Figuren wie Feen oder Nymphen aber auch als gefährliche Fabelwesen abgebildet wurden. Diese Stereotype wurde maßgeblich durch die Gebrauchsgraphik, Plakate oder Anzeigen bestimmt. Sie kamen aber auch in allen anderen Formen der freien und angewandten Kunst zum Tragen. Die Werke des Jugendstils entstanden in einer Zeit, die beträchtlichen Umbrüchen unterlag und somit mit großen Unsicherheiten, strukturellen Wandlungsprozessen und Konflikten einherging. Diese Büste stammt jedoch von einer Künstlerin, die auf die damals übliche stereotype Abbildung verzichtet und stattdessen eine liebevolle und nahbare Szene entwirft. (Joana Brauhardt)