© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Enghalskanne
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
vor/um 1500 Ausführung
Geographischer Bezug
Mitteleuropa (Rheinland?) Ausgabe
Material / Technik
Messing, gegossen, abgedreht
Maße
24,9 cm (Höhe)
15 cm (Breite)
Erwerb
Ankauf 1906.
Inventarnummer
1906.174
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 3 Gotik
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Metallgefäße aus Bronze, Kupfer oder Messing waren bei Festtafeln geistlicher und weltlicher Herrscher hochgeschätzt. Selbst in spätgotischer Zeit stellten sie noch die Ausnahme dar, denn in den meisten Haushalten wurde von Holz- oder Keramikgeschirr gespeist.
Verglichen mit den stattlichen Bierkannen der Zeit, ist die bescheiden dimensionierte Weinkanne ein Indiz dafür, dass mit kostbarem Wein maßvoller umgegangen wurde. Die extravagante Form mit schmalem Hals und elegant geschwungenem Ausguss deutet jedoch an, dass der reine Gebrauchswert nicht an vorderster Stelle stand. Vielmehr wird es sich um ein zur Schau gestelltes Stück gehandelt haben, das man sich auf einer gotischen Kredenz oder einem Wandbord vorstellen darf. Qualität und Quantität des Hausrates war ein wichtiger Hinweis auf die gesellschaftliche Stellung des Gastgebers.