Vase "Amt Schönheit der Arbeit Modell I"

Beteiligte

Krister Porzellan-Manufaktur AG Ausführung
Heinrich Löffelhardt Entwurf

Datierung

Mitte der 1930 Jahre Entwurf

Geographischer Bezug

Waldenburg Ausführungsort

Material / Technik

Porzellan, gegossen, glasiert, Umdruckdekor

Maße

26 cm (Höhe)
14,5 cm (Durchmesser)

Erwerb

Schenkung aus der Slg. Inge und Wilfried Funke, 2021

Inventarnummer

2019.309

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Schlagwortkette

Design

Sammlung

Kunsthandwerk und Design ab Historismus

Designgeschichtlich bedeutender als Heinrich Löffelhardts frühe Entwürfe für Rosenthal, wenngleich verfänglicher sind seine Geschirrentwürfe aus der NS-Zeit. 1935 war sein für die Porzellanfabrik Thomas entworfenes, derb anmutendes Speisegeschirr "Barb" in den Handel gekommen, was ihm im selben Jahr als Folgeauftrag die Gestaltung von zwei Kantinengeschirren für das Amt Schönheit der Arbeit der Deutschen Arbeitsfront eintrug. In allen NS-Massenorganisationen, der Wehrmacht und Waffen-SS wie auch in vielen Werkskantinen der reichsdeutschen Industrie wurde das wuchtige Geschirr "Amt Schönheit der Arbeit Modell I" verwendet. Die massenhafte Produktion unter der leitenden Aufsicht der Porzellanfabrik Bauscher wurde durch Verpflichtung von über einem Dutzend Betrieben der Porzellanindustrie sichergestellt, so dass das Geschirr mit verschiedensten Marken unter den Böden sich findet. Unter dem jeweiligen Firmen-Logo tragen alle Teile ein Zahnrad mit Hakenkreuz, Zeichen des Amtes – Sammelgut nicht allein für Design-Historiker. Daß der jüdische Name Rosenthal so mit dem höchsten NS-Emblem zusammensteht, ist ein historisches Kuriosum.

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