
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig.
Porträt des Schriftstellers Friedrich Gerstäcker
Beteiligte
Bertha Wehnert-Beckmann. Ausführung
Datierung
um 1852 Ausführung
Geographischer Bezug
Leipzig Ausführungsort
Material / Technik
Daguerreotypie; Passepartout: Messing; Lederetui
Maße
gesamt 12,3 x 11,4 x 1,8 cm (HxBxT)
Erwerb
Schenkung von Adolf Sander, Leipzig, 1918
Inventarnummer
1988.107
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 29 Biedermeier
Objektsystematik
Schlagwortkette
Mann; Porträt; Schriftsteller
Sammlung
Fotografie
Friedrich Wilhelm Christian Gerstäcker (1816-1872) war mit Leipzig seit seiner Schulzeit verbunden und wohnte hier in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts sowie zwischen 1852 und 1860, also im Zeitraum dieser Porträtaufnahme.
Gerstäcker war der Sohn eines in seiner Zeit berühmten Tenors. An Ortsveränderungen durch die Auftrittsreisen seines Vaters seit seiner Kindheit gewöhnt und in jungen Jahren an Auswanderung denkend, reiste er 1837 nach Amerika, wo er als Koch, Silberschmied, Holzfäller, Matrose, Schokoladenhersteller, Hotelier und in anderen Berufen seinen Lebensunterhalt verdient haben soll.
In den Vereinigten Staaten hatte er erste literarische Erfolge mit Tagebuchaufzeichnungen, die in der Zeitschrift „Rosen“ veröffentlicht wurden. 1842 kehrte er nach Deutschland zurück. In den folgenden Jahren unternahm er zahlreiche Reisen, so zwischen 1849 und 1851 nach Südamerika, Kalifornien und Australien, 1860 und 1867/1868 nach Süd-, Nord- und Mittelamerika, 1862 nach Ägypten und Abessinien, unter anderem als Begleiter Herzog Ernsts von Sachsen-Gotha. Diese Reisen lieferten Gerstäcker das Material für zahlreiche Erzählungen, die zumeist zuerst in der „Gartenlaube“ erschienen.
Zahlreiche Porträts Gerstäckers sind aus daguerrescher und späterer fotografischer Zeit zu finden, was auf seine Beliebtheit und Bekanntheit zu Lebzeiten hinweisen dürfte.