© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
Kessel mit Rechaud (Samowar)
Beteiligte
Heinrich Christoph Carl Westermann
Datierung
um 1817 Ausführung
Geographischer Bezug
Leipzig Herkunft (Allgemein)
Material / Technik
Silber, gegossen, getrieben
Maße
41,6 cm (Höhe)
35 cm (Länge)
Erwerb
Ankauf 1992
Inventarnummer
1992.55 a-d
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 28 Klassizismus: Empire, Eisenkunstguss
Objektsystematik
Hausrat > Kanne > Tüllenkanne > Wasserkessel
Schlagwortkette
Empire; Fisch; Helios; Karyatide; Klassizismus; Leipzig; Tee
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Der silberne Samowar des Leipziger Goldschmiedes Heinrich Christoph Carl Westermann (1777–1835) trägt auf seiner Wandung das bekrönte Monogramm des Emil Friedrich Carl von Bentheim-Tecklenburg. 1817 war dieser in den Fürstenstand erhoben worden und vermutlich hatte er zu diesem Anlass die repräsentative Goldschmiedearbeit bei Westermann in Auftrag gegeben.
Die sich an den Grundformen der Geometrie orientierende Formenstrenge des Klassizismus wird hier in Kontrast gesetzt zu den reicheren figürlichen Dekorationsformen des Empire. Diese sind nicht willkürlich gewählt, sondern stehen in engem Zusammenhang zur Funktion des Samowars: Karyatiden mit Greifenfüßen als tragende Elemente, ein Feuer und Wärme symbolisierender Sonnengott Helios als Deckelknauf, Fische am Ausguss als Vertreter des feuchten Elements.
Solche Teegefäße mit Wärmequelle müssen zu jener Zeit sehr beliebt gewesen sein. Eine ähnliche „Theemaschine“ Westermanns wurde 1821 in der Anzeige einer Zeitung angepriesen.