Porzellanfabrik Arzberg (1887 - 2013)
Vase (Modell 1503)
1937
Wilhelm Wagenfeld Entwurf
Jenaer Glaswerk Schott & Gen. Ausführung
1931 Entwurf
1931 - 1932 Ausführung
Jena Ausführungsort
Borosilikatglas, formgeblasen, Tülle und Henkel angesetzt, Ränder teilweise geschliffen; Filtereinsatz und Deckel Form-Preßglas; Löcher am Stövchen eingestochen
a) Kanne Korpus 14 x 26 x 15,5 cm (HxBxT)
b) Kanne Deckel 1,7 cm (Höhe)
b) Kanne Deckel 6,5 cm (Durchmesser)
c) Filtereinsatz 7,5 cm (Höhe)
c) Filtereinsatz 5,5 cm (Durchmesser)
d) Gießer 4,8 x 12,3 x 9,8 cm (HxBxT)
e) Zuckerschale 4,9 cm (Höhe)
e) Zuckerschale 9,8 cm (Durchmesser)
f,i) Tasse 4 x 12,8 x 10,8 cm (HxBxT)
g,j) Untertasse 16 cm (Durchmesser)
h,k) Teller 19,7 cm (Durchmesser)
l) Tablett rund 2,6 cm (Höhe)
l) Tablett rund 28,4 cm (Durchmesser)
m) Teewärmlicht 8,9 cm (Höhe)
m) Teewärmlicht 15,2 cm (Durchmesser)
Schenkung aus der Sammlung Inge und Wilfried Funke, 2018
2018.351 a-m
Aktuell nicht ausgestellt
Der Bauhäusler Wilhelm Wagenfeld war nach 1945 nicht nur Akteur der Guten Form sondern Wegbereiter schon zuvor. Nach einer Lehre als Industriezeichner ausgebildet in der Metallwerkstatt des Weimarer Bauhauses, entwarf er in den 1930er Jahren, neben Lehrtätigkeiten, für Schott & Gen Jena, die Vereinigten Lausitzer Glaswerke und die Porzellanhersteller Fürstenberg und Rosenthal. Das für das moderne Design ikonisch gewordene, 1930/31 für Schott & Gen. Jena entworfene Teegeschirr aus feuerfestem Glas hat eine deutsch-deutsche Geschichte: Für wenige Jahre wurde es unabhängig voneinander in der BRD und DDR hergestellt, nicht ganz gleich allerdings. Schon die hier zu sehende äußerst seltene früheste Version der Kanne – an Details wie der steif-geraden Tülle, dem aus einem Rundstab gebogenem Henkel oder den doppelten Abstandsnoppen am Siebeinsatz erkennbar – erfuhr binnen kurzem kleine produktionsbedingte Form-Anpassungen. Mit der Unternehmens-Doppelung nach 1945 – Werk in Mainz / VEB in Jena – wurde in der DDR die Form tantiemensparend deutlich verändert. Zudem durfte nach einem Rechtsstreit mit Mainz das Schott-Markenzeichen nicht mehr verwendet werden, weshalb DDR-Kannen verschiedene Ätzmarken tragen. 1963 ersetzte die Neugestaltung von Ilse Decho endgültig den Wagenfeld-Entwurf in der DDR, Löffelhardts Design in Mainz schon 1955.