
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Esther Hoyer)
Medaille auf Kardinal Albrecht von Brandenburg
Beteiligte
Hans Reinhart d. Ä. Ausführung
Datierung
1535 Ausführung
Geographischer Bezug
Leipzig Ausführungsort
Material / Technik
Silber, gegossen
Maße
5,8 cm (Durchmesser)
Erwerb
Schenkung des Rates der Stadt Leipzig zum 50jährigen Jubiläum des Museums.
Erworben auf der Versteigerung Slg. Vogel bei Leo Hamburger, Frankfurt/Main, 1924
Inventarnummer
1924.64
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 10 Renaissacne: Aus dem Leipziger Stadtschatz
Objektsystematik
Schlagwortkette
Brustbild; Christentum; Kardinal; Kirche
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Albrecht von Brandenburg, seit 1518 durch die Ernennung zum Kardinal der ranghöchste geistliche Würdenträger des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ nach dem Papst, war einer der wichtigsten und populärsten Gegenspieler Martin Luthers. U. a. veranlassten sein aufwändiger Lebensstil, den er zum größten Teil mit Einnahmen aus dem Ablasshandel seines Magdeburger Agenten, des Dominikaners Johannes Tetzel, finanzierte, Martin Luther, seine berühmten 95 Thesen zu veröffentlichen. Dadurch wurde Albrecht von vornherein zum Gegner der lutherischen Bewegung. Albrecht leitete Luthers Thesen zur Begutachtung und Entscheidung an die römische Kurie weiter, er selbst bezog in dem konfessionellen Streit jedoch keine feste Position und duldete sogar Freunde Luthers in seiner Residenz Moritzburg in Halle/Saale. Erst seit dem Bauernkrieg in den Jahren 1524/25 verbündete er sich mit antireformatorischen Fürsten und wurde schließlich – als die Reformation auch Magdeburg, Halberstadt und Halle erfasste – zu einem erbitterten Gegner dieser Bewegung. Luther ließ am „Scheisbisschoff“ kein gutes Haar und griff Albrecht immer wieder persönlich an. Unter anderem attackierte er den „Scheispfaffen“ wegen des Nichtbefolgens des Zölibats.