Lachender Neapolitaner bzw. Neapolitanischer Fischerknabe

Beteiligte

Jean-Baptiste Carpeaux

Datierung

1863 (Abwandlung einer Plastik von 1858)

Geographischer Bezug

Paris Herstellungsort

Material / Technik

Bronze, gegossen

Maße

55 cm (Höhe)
15 cm Sockel (Tiefe)
38 cm (Breite)

Erwerb

Schenkung Hermann Naumann und Helga Luzens, Dittersbach/Sächsische Schweiz, 2024

Inventarnummer

2024.176

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Schlagwortkette

Büste; Fischer; Porträt

Sammlung

Kunsthandwerk und Design ab Historismus

Ein neues Exponat bereichert in der Ständigen Ausstellung „Antike bis Historismus“ unseren Historismus-Raum – die Bronzebüste eines neapolitanischen Fischers mit Mütze, die von dem französischen Bildhauer, Maler, Zeichner und Kupferstecher Jean-Baptiste Carpeaux (1827–1875) gefertigt wurde. Er begann 1844 als 17-Jähriger das Studium an der École des Beaux-Arts in Paris. Außer dem Vorbild seiner Lehrer und dem eindringlichen Naturstudium der Akademiezeit waren vor allem Eindrücke während seines Italienaufenthaltes – er hatte 1854 den begehrten „1. Prix de Rome“ gewonnen – für die weitere Entwicklung seines plastischen Stils entscheidend. Die Büste, die auf die kniende Figur eines Fischers aus dem Jahre 1857 zurückgeht, gehört zu den frühen Werken von Carpeaux, bei denen Einflüsse Michelangelos und der italienischen Barockskulptur erkennbar sind. In seinem Suchen nach gesteigerter Lebensnähe überwand Carpeaux endgültig die Starrheit der vorherrschenden akademischen Regeln. Seine Büste erzeugt mit dem Spiel von Licht und Schatten den Eindruck kraftvoller Präsenz und drückt zugleich Anmut und Sinnlichkeit aus. Für den Schriftsteller Alexandre Dumas waren Carpeaux´ Skulpturen sogar „lebendiger als das Leben“. 1862 kehrte Carpeaux nach Paris zurück, wo er zahlreiche Aufträge erhielt, insbesondere von seinem Förderer Napoleon III. Sein Hauptwerk, „La Danse“ (1865–1869), befindet sich an der Fassade der Neuen Oper in Paris und löste u.a. wegen der dargestellten ausgelassenen Lebensfreude und der kraftvollen Dynamik einen monatelang anhaltenden Skandal aus. 1870/71 ließ sich Carpeaux vorübergehend in London nieder, wo er bis 1874 ein Atelier besaß. Heute befindet sich die umfangreichste Sammlung seiner Werke im Louvre in Paris. (Dr. Thomas Rudi, 07.08.2024)

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