
(034) Badeschöpfschale
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
18.-19. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Iran Ausführungsort
Material / Technik
Kupferlegierung, graviert, silbertauschiert, geschwärzt
Maße
4,2 cm (Höhe)
16,4 cm (Durchmesser)
Erwerb
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. 1898 in Isfahan erworben
Inventarnummer
1907.22
Standort
Ausstellung Asiatische Kunst. Impulse für Europa > Kabinett Westasien
Objektsystematik
Schlagwortkette
Gesundheit; Islam; Orient; Reinigung
Sammlung
Westasien, Indien, Nordafrika (Asiatische Kunst)
Die sogenannten magischen Schalen werden auch als Schreckschalen bezeichnet. Sie haben in den „aramäischen Zauberschalen“ aus Ton vorislamische Vorbilder, die für das 4. bis 7. Jahrhundert belegt sind. Im islamischen Volksglauben setzt man sie zur Behandlung von geschwächten, kranken Menschen ein, um die negativen Kräfte aus ihrem Körper zu vertreiben. Aber auch zum Schutz von Kindern und zur Unterstützung des Kinderwunsches finden sie Verwendung. In die Schale sind in dichter Flächenfüllung Koranverse eingeritzt. Füllt man sie mit Wasser auf und begießt damit den hilfesuchenden Menschen, sollen dem Glauben nach die positiven Kräfte der Verse auf das Wasser übergehen und ihre heilende Wirkung über den so Behandelten verströmen. (Text: Reingard Neumann)
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Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
In der Vitrine
leer
kein Wasser flutet in meinem Rund
kein Tropfen rinnt durch die Kerben
die mich über und über zeichnen
leer
bleiben die Worte
eingeschrieben
aus mir überzufließen
den Menschen
zu übergießen
zu hüllen in den Wassermantel
er sei
geheilt
durch das Wort
im Wasser
das über Zeichen floss
Was bin ich
ohne Handlung?
Schönheit?
Dekor
leer