Immer wieder kam es in der Zeit um 1900 zur erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der angewandten und bildenden Kunst. So wurden bekannte Künstler engagiert um Entwürfe für das Kunsthandwerk zu liefern. Auch das Unternehmen Mutz Keramik aus Altona (Hamburg), das seit den 1890ern Keramiken mit Laufglasuren produzierte, ging eine Kooperation mit einem rennomierten Künstler des Jugendstils ein: Richard Kuöhl, der die Figur eines sitzenden Mädchens entwarf, wird noch heute für seine bauplastischen Keramiken geschätzt.

Die Manufaktur Mutz wurde zu jener Zeit von Hermann Mutz (1845-1913) und dessen Sohn Richard (1879-1931) geleitet.
1904 stieg Richard wegen künstlerischer Differenzen aus dem väterlichen Betrieb aus und gründete in Berlin die „Keramischen Kunstwerkstätten Richard Mutz“, die sich auf Baukeramik und –plastik spezialisierte.
In Berlin veranstaltete Richard auch immer wieder (Kunst-) Ausstellungen in seinen Verkaufsräumen. Unter anderem präsentierte er dort die keramischen Arbeiten Ernst Barlachs (1870-1938). Beide studierten an der Hamburger Kunstgewerbeschule. Eine Zusammenarbeit mit Mutz-Keramik kam darüber hinaus bereits 1902 über Justus Brinckmann, bzw. dessen Assistenten Dr. Richard Stettiner, zustande. Dieser ließ Barlachs Portrait von Brinckmanns für den Hamburger Kunstgewerbeverein durch Mutz-Keramik ausführen.