Bildplatte mit Darstellung der Ehebrecherin vor Christus
Beteiligte
Tobias Tissenaken
Datierung
1. Viertel 17. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Mecheln, Belgien Ausführungsort
Material / Technik
Alabaster, geschnitzt, partiell golden bemalt; Rahmen: Holz, Pappmachéprägedekor, vergoldet
Maße
22,0 cm (Höhe)
19,3 cm (Breite)
Signatur / Marke
Rechts unter dem knienden Jesus Künstlermonogramm mit einer Art Steinmetzzeichen, flankiert von zwei "T"
Erwerb
Erworben vor 1896
Inventarnummer
V1943
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 9 Renaissance: Nördlich der Alpen
Objektsystematik
Schlagwortkette
Architektur; Christentum; Christus; Figurengruppe; Relief; Religion
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Im 16. und 17. Jahrhundert entstanden im belgischen Mecheln eine Vielzahl kleinformatiger Alabasterreliefs, weiß mit goldener Verzierung, höchst fein gearbeitet und als Andachtsbilder und Kunstkammerstücke weithin geschätzt. Charakteristisch ist die Rahmung mit dem auf hölzernem Grund aufgebrachten und vergoldeten sowie mit Ziernägeln versehenen ornamentalen Prägedekor aus Pappmaché. Im Gegensatz zu den meisten Alabasterreliefs aus Mecheln, die mit keinem konkreten Meister verbunden werden können, weist das Relief mit der Darstellung der Ehebrecherin vor Christus auf dem trapezförmigen Sockel rechts unter dem knienden Christus ein Künstlermonogramm auf, wodurch es der Werkstatt des Tobias van Tissenaken zugeordnet werden kann. Sein Ouevre, vornehmlich Szenen aus dem Neuen Testament aufgreifend, ist das zahlenmäßig am besten belegte unter den Mechelner Alabasterwerken. Er betrieb eine eigene Bildhauerwerkstatt, wo er, zwischen 1596 und 1618 namentlich belegbar, zahlreiche Lehrlinge ausbildete. 1619 wurde er zum Doyen der St. Lukas-Gilde in Mecheln gewählt.