© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Wandbehang mit Szenen aus der Tristansage
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
1539 Ausführung
Geographischer Bezug
Elsass Herstellungsort
Straßburg Herkunft (Allgemein)
Material / Technik
Leinen, Wolle, Silberlahn, Stickerei auf Leinengrund
Maße
78,0 cm (Höhe)
422,0 cm (Breite)
Erwerb
Erworben im Tausch vom Sächsischen Altertums-Verein Dresden, 1923. Vormals in der Kirche von Schwarzenberg, Sachsen
Inventarnummer
1923.52
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 4 Spätgotik: Minne
Objektsystematik
Schlagwortkette
Liebe; Liebespaar; Minne; Mittelalter; Ornament; Wandschmuck
Sammlung
Textilien und Mode
Der Bildfries am unteren Rand des Wandbehanges schildert die tragische Liebe von Tristan und Isolde. Die Geschichte beginnt mit der Heirat von Tristans Eltern und seiner Geburt. Es folgen die ersten Heldentaten des jungen Recken für seinen Onkel, König Marke von Cornwall, und schließlich Tristans Seefahrt nach Irland, um für seinen Onkel um die Hand Isoldes, der Tochter des Königs, anzuhalten. Mit der Rückkehr nach Cornwall bricht die Erzählung ab. Die Szenen mit der Hochzeit von Isolde und Marke, die Leiden der beiden durch den Liebestrank Verbundenen und ihr tragisches Ende sind nicht erhalten. Der Dekor in der oberen Zone des Behanges ist von Ornamenten orientalischer Teppiche abgeleitet, die im 16. Jahrhundert vor allem als Tischdecken verwendet wurden. Entstanden ist er wohl 1539 in Straßburg, wie die Jahreszahl auf der Kartusche und die Wappen von vier Straßburger Familien belegen. Wiederentdeckt wurde er 1883 in der Kirche von Schwarzenberg im Erzgebirge. Wie die Stickerei von Straßburg nach Schwarzenberg gelangte, konnte bisher nicht geklärt werden.