
(053) Weinkanne - Verlust -
Beteiligte
Christian Dell
Staatliches Bauhaus Weimar
Datierung
1922 Ausführung
Geographischer Bezug
Weimar Ausführungsort
Maße
20,8 cm (Höhe)
11,0 cm (Durchmesser)
Erwerb
Ankauf von Christian Dell, Weimar, Grassimesse Herbst 1925.
Inventarnummer
L.S.1925.47
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Schlagwortkette
Alkohol; Bauhaus; Kanne; Wein; Weintraube
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
Silber, Glanz und Einfachheit
Für den Kaffee oder für den Wein?
Was ist es denn? Was soll es sein?
Christian Dell (1893-1974), Gold- und Silberschmied
Handwerker am Bauhaus
Entwarf dieses einheitliche Objekt
Die Form dient zum Zweck
Verzicht auf überflüssigen Schmuck
Reduktion der Formen
Einzig und allein
Soll das Material sein
Eine ganzheitliche Gestaltungsidee ist das Resultat
Die zweckmäßige technische Fertigungsprozesse vorgab
Sie nennt sich struktureller Formalismus
Den sich Christian Dell vornahm
Hin und her
Ein wechselndes Spiel des Lichts
Zeigt sich auf der Oberfläche
Der Schein trügt nicht
Glänzend, schlicht und ordentlich
So soll es sein, so ist das Ziel
Und doch zu sehen:
eine innere Spannung, sie verspricht so viel
Ein Durchbruch findet statt
Oben und unten voneinander getrennt
Und doch zusammen
Kunst und Handwerk ohne verkennen
Unabhängig der Formen
Der Hals ist schlank, der Bauch ist dick
Zu sehen ist eine Weinkanne
In diesem wunderschönen Stück
Pia Wormsbächer, Master Kunstgeschichte, Universität Leipzig
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Ergänzung in eigener Sache: 1922 entwarf Christan Dell eine Weinkanne, die er nur in wenigen Exemplaren ausführte. Eine der Kannen wurde 1925 auf der Grassimesse direkt bei Christian Dell erworben, doch ist sie im Laufe der nächsten Jahrzehnte unter mysteriösen Umständen verloren gegangen. In den Inventuraufzeichnen der 1980er Jahre tauchte sie nicht mehr auf und galt seither als Verlust.
Der Neuerwerb eines anderen, sehr ähnlichen Exemplars aus vormals Leipziger Privatbesitz im Jahre 1996 ist daher eine besonders glückliche Fügung.