© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Esther Hoyer)
Bildnis der Magdalena Sophia Wiegerin
Beteiligte
Nikolaus Michael Spengler Ausführung
Datierung
2. Drittel 18. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Material / Technik
Hinterglasmalerei
Maße
45,5 cm (Höhe)
39,5 cm (Breite)
Signatur / Marke
"Spengler / pinx"
Erwerb
Ankauf von Julius Riffert, Leipzig, 1908
Inventarnummer
1908.289
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 17 Barock: Kunstkammerstücke
Objektsystematik
Schlagwortkette
Frau; Porträt; Wappen
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Das Hinterglasbild zeigt das Porträt von Magdalena Sophia Wieger, geborene Nitzsche, in einem ovalen, mehrfach profilierten Steinrahmen vor einem flachen Wandpilaster auf Sockel. Die schweren grünen Samtvorhänge, die am Rand mit einer gelben Borte besetzt sind und gelbe Quasten besitzen, sind zurückgeschlagen, so dass sie den Blick des Betrachters auf die Porträtierte freigeben. Sie ist u.a. mit einem üppigen blauen Mantel bekleidet, der teilweise umgeschlagen ist, so dass das gelb-goldene, gemusterte Innenfutter sichtbar wird. Unten vor dem Rahmen ist in einer bekrönten Kartusche das Allianzwappen der Familien Wieger und Nitzsche dargestellt. Auf dem Sockel ist eine dreizeilige Legende zu lesen: "MAGDALENA SOPHIA WIEGERIN, / GEBOHRNE NITZSCHIN. / geb. 27. Januar 1690. Gest. d. 17. Octobr 1738.". Darunter vier Verse von Hofrat (in Darmstadt?) Adrian Sipmann: "Diß ware die Gestalt der holden WIEGERIN, / Wer aber mahlt der Geist die Freüden edlen Sinn / Des hertzens Frommigkeit? Wer kann den Muth beschreiben? / So weit spricht Kunst und Kiel, Kans Keiner von uns treiben."
Das Bildnis geht auf das Porträt des Malers Johann Christian Fiedler (1697–1765) zurück, nach diesem ist wohl ein Kupferstich von Georg Friedrich Schmidt (1712–1775) im Jahre 1739 entstanden. Die Hinterglasmalerei wird wohl in dieser Zeit, möglicherweise kurz nach dem Tod der Porträtierten im Oktober 1738, angefertigt worden sein. Das Hinterglasgemälde besticht durch seine herausragende malerische Qualität, die Ausgewogenheit der Komposition und die detaillierte Darstellung.
Das Porträt wurde von dem Hinterglasmaler Nikolaus Michael Spengler (1700 Konstanz – 1776 Darmstadt) gefertigt und ist rechts unten mit "Spengler / pinx" signiert.