© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Esther Hoyer)
Deckelhumpen
Beteiligte
David Winckler Montierung
Datierung
um 1620 Ausführung
Geographischer Bezug
Freiberg Ausführungsort
Material / Technik
Serpentinstein; Montierung: Silber, teilweise vergoldet
Maße
16,1 cm (Höhe)
11,4 cm (Durchmesser)
Erwerb
Ankauf 1936. Ehemals Slg. Margarete Oppenheim, Berlin. Einvernehmliche Regelung mit den Erben 2020. Gefördert durch die Kulturstiftung der Länder
Inventarnummer
1936.1
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 17 Barock: Kunstkammerstücke
Schlagwortkette
Rankenwerk; Tischkultur; Trinken; Trinkgefäß
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Wie auch der Narwalzahn, das sagenumwobene „Einhorn“, zählte auch der Serpentinstein seit der Antike zu den magischen Stoffen, denen die wunderbare Kraft des Giftschutzes zugeschrieben wurde. Diese Eigenschaft prädestinierte Gefäße und Geräte aus diesem Material geradezu als Kunstkammerobjekt und fürstliches Tafelgerät. Zentrum der europäischen Serpentinsteinverarbeitung war seit Mitte des 15. Jahrhunderts der kleine Erzgebirgsort Zöblitz. Dort befand sich die einzige Serpentindrechslerinnung der Welt. Zunächst hauptsächlich für die kurfürstliche Tafel und die Ausstattung der Dresdner Kunstkammer bestimmt, wurden sächsische Serpentingeschirre bald in großer Menge exportiert. Von erstrangigen Goldschmieden in Silber und Gold gefasst, kündeten sie weit über die Landesgrenzen hinaus vom Reichtum des sächsischen Kurstaates an Erzen und edlen Gesteinen. Als hochbegehrte Ehrengeschenke fanden sächsische Serpentingerätschaften Eingang in nahezu alle bedeutenden fürstlichen Schatzkammern Europas.