Kippascher (Modell MT 35)
Beteiligte
Marianne Brandt Entwurf
Staatliches Bauhaus Weimar Entwurf
Bauhaus Dessau Ausführung
Datierung
1924 Entwurf
vor 1930 Ausformung
Geographischer Bezug
Dessau Ausführungsort
Weimar Entwurfsort
Material / Technik
Messing, vernickelt
Maße
6,7 cm (Höhe)
8,0 cm (Durchmesser)
Erwerb
Ankauf vom Bauhaus Dessau, Grassimesse Frühjahr 1930
Inventarnummer
1930.57
Standort
Ausstellung Jugendstil bis Gegenwart > Obergeschoss > Funktionalismus
Objektsystematik
Schlagwortkette
Art déco; Bauhaus; Grassimesse
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Marianne Brandt (1893–1983) schrieb sich zum Wintersemester 1923/24 am Bauhaus Weimar ein und arbeitete auf Empfehlung von Werkstattleiter László Moholy-Nagy in der Metallwerkstatt. Damit war sie eine der wenigen Frauen am Bauhaus, die nicht in der Werkstatt für Handweberei studierten. Ihre Entwürfe zeichnen sich durch die radikale Reduktion der Form auf die Grundkomponenten Kreis, Quadrat und Dreieck aus. Materialgerechtigkeit und Zweckdienlichkeit des Objekts werden dabei nicht vernachlässigt. Diese Aschenschale Brandts ist ein Entwurf aus ihrer Lehrlingszeit und zielt auf die Entwicklung seriell und industriell herstellbarer Produkttypen. 1924 am Bauhaus Weimar entworfen, ist dieses Exemplar erst zwischen 1925 und 1930 am Bauhaus Dessau ausgeführt worden. Über einen eingezogenen Standring erhebt sich der Gefäßkörper in Form eines Zylinders. Den Deckel bildet eine nach innen gewölbte und kippbare Schale, die über zwei Stifte am Gefäßrand eingehängt ist. An der Schale ist eine überstehende Zigarettenablage befestigt, die gleichzeitig als Griff und Arretierung dient. Handelt es sich hier noch um ein in der Metallwerkstatt handwerklich gefertigtes Stück, setzte Marianne Brandt bei anderen Entwürfen konsequent das von Moholy-Nagy verfolgte Ziel um, die Metallwerkstatt an die Industrie heranzuführen. Hierzu zählen vor allem ihre Leuchten für die Leipziger Firma Körting & Mathiesen A.-G.