© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Bildfliese: Chosrau entdeckt die badende Schirin
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
2. Hälfte 19. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Iran, wohl Teheran Ausgabe
Material / Technik
Quarzfritte-Keramik, reliefiert, opake weiße Glasur, farbige Bemalung (hellblau, grün, braun, gelb, manganrot, schwarz), transparente farblose Glasur
Maße
39,4 cm (Höhe)
49 cm (Breite)
3,2 cm (Tiefe)
Erwerb
Wohl Schenkung aus der Sammlung Ph. Walter Schulz, Berlin, vermutlich 1900.
Inventarnummer
V4929
Standort
Ausstellung Asiatische Kunst. Impulse für Europa > Kabinett Westasien
Objektsystematik
Schlagwortkette
Architektur; Blumendekor; Fliese; Frau; Hund; Islam; König; Liebe; Liebespaar; Ornament; Paar; Pflanze; Prinzessin; Qadscharen; Reiter; Teich; Wasser; Wellenranke
Sammlung
Westasien, Indien, Nordafrika (Asiatische Kunst)
Auf der im leichten Relief gestalteten Bildfliese ist in Unterglasurmalerei eine Szene aus der Geschichte von Chosrau und Schirin wiedergegeben, die häufig in verschiedenen Genres als Bildvorlage aufgegriffen wurde. Chosrau, ein sasanidischer Prinz, verliebt sich in die armenische Prinzessin Schirin, nachdem er ein Bild von ihr gesehen hat. Der wiederum ergeht es ebenso mit Chosrau, weshalb sich beide auf den Weg zum jeweils anderen begeben. Schirin nutzt bei einer kurzen Rast einen Waldsee zum Baden und Chosrau reitet in ebendiesem Moment an ihr vorbei, bewundert die schöne Frau, lässt sich aber auf seinem Weg zu Schirin nicht beirren, weshalb beide noch viele Abenteuer bis zu ihrer Vereinigung bestehen müssen. Frühe Darstellungen dieser Episode sind in der iranischen Miniaturmalerei bereits aus dem 15. Jahrhundert bekannt. In qadscharischer Zeit wird dieses Motiv häufig auch in der Lackmalerei aufgegriffen. In dieser Art und Qualität wurden Fliesen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Teheran hergestellt. (Text: Reingard Neumann)