
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
Tafel mit Porträt von Francois I., König von Frankreich
Beteiligte
Paul Soyer Ausführung
Théophile Soyer (?)
Datierung
um 1870 Ausführung
Geographischer Bezug
Paris Ausführungsort
Material / Technik
Polychrome Emailmalerei, partiell mit Silber- und Goldfolien unterlegt, auf Kupfer
Maße
20,0 cm (Höhe)
14,8 cm (Breite)
Erwerb
Erworben um 1874/1880
Inventarnummer
V7442
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 30 Historismus
Objektsystematik
Schlagwortkette
Brustbild; Historismus; König; Lilie; Mann; Neorenaissance; Ornament; Profil
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Die anspruchsvolle Technik des Maleremails, die in der Renaissance im französischen Limoges ein Hauptzentrum hatte, war zeitweilig außer Mode und nahezu in Vergessenheit geraten. Um 1840 reaktivierten Mitarbeiter der Porzellan-Manufaktur Sèvres die Verfahren und Rezepte. Die neuen, meist in Paris ansässigen Hersteller von Email in Limousiner Art stießen auf einen aufnahmebereiten Markt, auch für Kopien und Fälschungen, denn alte Stücke waren rar geworden. Auch unsere, aus der führenden Firma Soyer stammende Tafel orientiert sich an der Renaissance. Sie zeigt das einem zeitgenössischen Gemälde entlehnte Bildnis des französischen Königs François I. (1494–1547), gerahmt von Gold- und Grisaille-Ornamenten. Gegenüber Arbeiten des 16. Jahrhunderts fällt die erweiterte und hier auch durch partiell unterlegte Gold- und Silberfolien (paillons) intensivierte Palette auf, vor allem aber der glatte Perfektionismus.