
(048) Glasplakette mit dem Porträt der Gräfin Wrangel
Beteiligte
Dominik Biemann Entwurf und Ausführung Dekor
Gräflich Harrach'sche Glashütte
Datierung
um 1829/30 Ausführung
Geographischer Bezug
Neuwelt bei Harrachsdorf Herstellungsort
Franzensbad (?), Böhmen Ausführungsort
Material / Technik
Farbloses Glas, auf der Rückseite geschnitten und graviert
Maße
10,1 cm (Durchmesser)
1,6 cm (Tiefe)
Signatur / Marke
Unten links am Ärmel gravierte Signatur "D. Bimann"
Erwerb
Ankauf von Friedrich Herbst, Leipzig, 1920. Aus dem Besitz des Baron von Drachenfels (Riga), Urgroßneffe der Gräfin
Inventarnummer
1920.165
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 29 Biedermeier
Objektsystematik
Schlagwortkette
Adel; Biedermeier; Frau; Geschenk; Medaillon; Porträt; Souvenir
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Die Glaskünstler der Biedermeierzeit erneuerten und entwickelten vielfältige Glasveredelungsformen. Vor allem in der Technik des Glasschnitts kam es zu einer neuen Blüte. Einer ihrer Hauptmeister war Dominik Biemann, der wie kein anderer die schwierige Kunst des Porträtschnitts beherrschte. Das Porträt der Gräfin Wrangel zeugt von seiner einzigartigen und schon damals von Adel und Großbürgertum hochgeschätzten Meisterschaft. Feinste Abstufungen und die Einbeziehung der Lichtbrechung verleihen dem Antlitz der jungen Frau Lebendigkeit und Charakter. Im Gegensatz zur repräsentativen Porträtmalerei zielte die Glasplakette auf eine Betrachtungsweise aus nächster Nähe ab.
Nicht nur in Franzensbad, wo Biemann wirkte, auch in anderen böhmischen Kurorten florierte der Handel mit anspruchsvollen Souvenier- und Geschenkartikeln. Die böhmische Glaskunst erfuhr dadurch europaweite Anerkennung.
Unten links bezeichnet: D. Bimann
Ankauf 1920. Aus dem Besitz des Baron von Drachenfels, Urgroßneffe der Gräfin.
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Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
Eingerahmt in Gold
Eingerahmt in Gold
Der Blick schweift sehnsuchtsvoll in die Ferne
Dort, jenseits aller Beobachtung gibt es sie,
die Freiheit
Unendliche Weite
Sehnsucht nach unberührter Natur
Ein Meer voller Farben, leuchtend und bunt
Frei sein
Ungezähmt
Ungebändigt
Kinderlachen mit leuchtenden Augen
Ein Duft von Flieder steigt auf
Applaus
Plötzlich wieder hier
Eingerahmt in Gold