Porzellan-Manufaktur Volkstedt (1760 - 1898)
Figur: Türkenjunge
um 1780
Porzellan-Manufaktur Ansbach
um 1770 Ausführung
Ansbach Ausführungsort
Porzellan, polychrom staffiert und vergoldet
3 cm (Tiefe)
12 cm (Höhe)
4,5 cm (Breite)
Eingeprägtes Ansbacher Stadtwappen
Ankauf von Georg Wilhelm Schulz, Leipzig, 1943
1943.10
Aktuell nicht ausgestellt
Figur eines auf einem kleinen Sockel stehenden Türken mit ziegelrotem Mantel, weißem Gewand und weiß-goldenem Turban. Die Rechte liegt auf der Brust, in der herabhängenden Linken hält er einen Rosenkranz mit einem Kreuz.
Die Figur stammt aus einer Folge von Türken-Figuren, die von Johann Friedrich Kaendler, ein Vetter des berühmten Meissener Modellmeisters Johann Joachim Kaendler, und Carl Gottlob Laut modelliert wurden.
"Turquerie" oder Türkenmode bezeichnet das europäische Interesse am Orient, insbesondere der Kultur der Osmanen, und deren Einfluss auf Kunst und Kultur seit dem 16. Jahrhundert. Im Vordergrund standen dabei weniger die Beschäftigung mit den "realen" Begebenheiten im jeweiligen Land, sondern europäische Phantasien vom Luxus des "Orients". Die Türkei war als Lieferant von Luxusgütern wie Gewürzen und Duftessenzen, auch von Kaffee und Tee bekannt. Seit den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts wurde es in ganz Europa zur großen Mode, sich zu besonderen Festen, Bällen und Theaterveranstaltungen bei Hofe als Türken zu verkleiden oder porträtieren zu lassen. Auch Kinder trugen gerne solche phantasievollen Kostüme.
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