
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
Leda aus der Serie der "Commedia dell'arte"
Beteiligte
Franz Anton Bustelli Modell
Königlich Bayerische Porzellanmanufaktur Nymphenburg Ausführung
Datierung
1763/1767 Ausführung
1759 - 1760 Entwurf
Geographischer Bezug
Nymphenburg, München Ausführungsort
Material / Technik
Porzellan, weiß, glasiert
Maße
19,7 cm (Höhe)
Signatur / Marke
Manufaktur-Pressmarke: Rautenschild
Erwerb
Ankauf v. Kunsthändler F. Rosenbaum, Frankfurt a. M.,1901
Inventarnummer
1901.377
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 22 Rokoko
Objektsystematik
Schlagwortkette
Commedia dell´arte; Frau; Kleinplastik; Rokoko; Theater
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Leda gehört zu der berühmten Gruppe von sechzehn Komödienfiguren des Bildhauers Franz Anton Bustelli für die kurfürstlich bayerische Porzellan-Manufaktur Nymphenburg, an der er seit 1754 als Modellmeister tätig war. Die in Italien im 16. Jahrhundert entstandene Commedia dell'arte, ein Stehgreifspiel, dessen Handlung mit Hilfe feststehender Charaktere eine Liebesgeschichte mit Hindernissen variiert, wurde frühzeitig am bayerischen Hof aufgeführt, im 18. Jahrhundert bevorzugte man jedoch eine verfeinerte französische Variante. Letztere wird durch die elegant gekleideten Nymphenburger Figuren verkörpert, bei denen - in Abweichung von der Aufführungspraxis - acht Damen und acht Herren in ihrer Körperhaltung aufeinander bezogene Paare bilden. Der Leda war die Figur des Capitano Spavento zugeordnet, dem sie sich in abwehrender Haltung entgegen stellt. Im Zusammenhang mit dem Pendant erschließt sich die ansonsten exaltiert wirkende Intensität der Körpersprache, wobei Mimik und Gestik exakt der Bühnenpraxis entsprachen.