Lesetisch mit Faltwerkfüllung

Beteiligte

kein Eintrag

Datierung

15. Jahrhundert Ausführung

Geographischer Bezug

Deutschland Herstellungsort

Material / Technik

Eiche, gehobelt, Eisen, geschmiedet

Maße

78,0 cm (Höhe)
82,0 cm (Tiefe)
87,0 cm (Breite)

Erwerb

Ankauf v. T. Gagliardi, Florenz, 1908

Inventarnummer

1908.14

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 3 Gotik

Objektsystematik

Möbel > Ablage > Tisch

Schlagwortkette

Bibliothek; Gotik; Holz; Mittelalter; Möbel

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

Im späten Mittelalter zeichnet sich ein Aufschwung des Möbelbaus ab, der zu einer größeren Spezialisierung der Möbeltypen führte. Der Adel und das aufstrebende Bürgertum legten immer größeren Wert auf Wohnkomfort und reiche Ausstattung. Selbst Tische, früher noch einfache Gestelle, erfuhren nun eine große Bandbreite der Funktionsmöglichkeiten. Ess-, Schreib- und Zähltische waren neue Möbeltypen, ebenso wie der Lesetisch, der sich aus der früheren Form des Lesepultes entwickelte. Er gehörte vermutlich zum Mobiliar einer Studierstube oder einer Bibliothek. Die zierliche Verstrebung zwischen Tischplatte und Untergestell ist dem Formenkanon der gotischen Architektur entnommen. Das massive Querbrett des Untergestells ist mit Faltwerk dekoriert, einem Ornament, das gefältelten Stoff imitiert. Die Herstellung des Faltwerkes war technisch sehr anspruchsvoll und nur mittels spezieller Hobelwerkzeuge möglich. Aus diesem Grund und vermutlich wegen seiner reizvollen Licht- und Schattenwirkung zählte es lange zu den beliebtesten Dekorationsmotiven.

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