© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Esther Hoyer)
Dessertteller
Beteiligte
Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen
Datierung
um 1831-1855
Geographischer Bezug
Meißen Ausführungsort
Material / Technik
Porzellan, blau bemalt und vergoldet
Maße
1,5 cm (Höhe)
18,5 cm (Durchmesser)
Signatur / Marke
Schwertermarke in Unterglasurblau auf dem Boden; in Aufglasurgrün "5", Pressmarke "8", in Aufglasurblau "M."
Erwerb
Schenkung aus der Sammlung Brigitte und Hans-Otto Kluge, 2015
Inventarnummer
2015.265
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Schlagwortkette
Ornament; Pressglas
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Kleiner Dessertteller ohne klassische Unterteilung in Spiegel und Fahne: mittig auf dem Teller-Relief aufgemaltes und teilvergoldetes Sternornament in blauer Schmelzfarbe, in dessen Zwickeln vergoldete Rhomben liegen. Den Tellerand bilden friesartig aneinandergereihte Muschel- oder Fächer-Segmente.
Meissener Porzellane nach Pressglasvorlagen aus Frankreich, Böhmen und den USA waren in der Zeit zwischen 1831 und 1855 bei einer großen Käuferschicht äußerst beliebt. Nahezu 25 Jahre lang waren diese preisgünstigen „Geschirre nach Glasmustern“ der Verkaufsschlager der Meissener Manufaktur – ein Exportartikel weltweit, der in manchen Jahren beinahe die Hälfte des Umsatzes ausmachte und die Manufaktur nach langen Jahren des Niedergangs erneut zu einer stabilen Wirtschaftslage führte. Meissen verkaufte bei der ersten Weltausstellung 1851 in London große Mengen dieser Reliefporzellane. Gleichzeitig erzeugten aber die nicht materialgerecht erscheinenden Objekte heftige Kritik, die umgehend zum Ausverkauf und 1855 endgültig zur Zerstörung der Modeln mit Kristallglasmustern führte.