„Wenn ich an Sie denke,", schreibt Thomas Stangier von den Museen der Stadt Landshut in einem Brief an Lotte Reimers zum 85. Geburtstag, "so kommt mir spontan immer zweierlei in den Sinn: Einmal Ihr großartiges künstlerisches Werk und Ihr überwältigender Einsatz für die Sache der Keramik. Und dann natürlich Sie als Person, Ihr wacher Verstand, Ihre Bereitschaft auf Menschen zuzugehen, und Ihre Begabung, Menschen für Ihre Sache zu gewinnen.“ Es sind Worte, die selbstverständlich auch zu ihrem 90. Geburtstag ihre Gültigkeit und Aussagekraft beibehalten.

Die in diesem Beitrag gezeigte Form auf asymmetrischem Grund setzt sich aus einer Kegel- und Dreiecksform zusammen und geht in einen schmalen zylindrischen Hals mit einer abgerundeten Spitze und einer kleinen Gefäßöffnung über. Über den freiliegenden rotbraunen Scherben im unteren Bereich erhellt die Wandung eine beinahe „goldene“ Farbigkeit in Form von nach unten zeigenden großflächigen Blütenblättern, ähnlich wie auch beim hier vorangegangenen „Keltenfürst“ (Inv.-Nr. 2017.1251) zu beobachten ist. Darüber legt sich teils eine anthrazitfarbene weitere Glasurschicht, die sich über den Hals bis zur kleinen Öffnung hin erstreckt.