© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Felix Bielmeier)
Teile aus dem Kaffeeservice "Hallesche Form" mit Dekor "Goldringe"
Beteiligte
Marguerite Friedlaender-Wildenhain Entwurf Form
Trude Petri Entwurf Dekor
Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) Ausführung
Datierung
1929 - 1932
Geographischer Bezug
Berlin Ausführungsort
Maße
Zuckerdose 9,5 cm (Höhe)
Gießer 7,5 cm (Höhe)
Zuckerdose 9,8 cm (Durchmesser)
Kaffeekanne 20 cm (Durchmesser)
Kaffeekanne 23 cm (Höhe)
Gießer 11,7 cm (Durchmesser)
Erwerb
Schenkung aus der Slg. Inge und Wilfried Funke, 2021
Inventarnummer
2019.285 a-e
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Schlagwortkette
Design
Sammlung
Kunsthandwerk und Design ab Historismus
Eine weitere Mitstreiterin für die Sache modern gestalteten, funktionalen Geschirrs war die vom Bauhaus kommende Marguerite Friedlaender mit ihrem Service „Hallesche Form“ für die KPM von 1929/30. Die Töpferin englisch-deutsch-französischer wie jüdischer Herkunft hatte nach Ausbildung als Holzbildhauerin und Zeichnerin als Porzellanmalerin gearbeitet, dann aber das Töpferhandwerk in der in Dornburg an der Saale betriebenen keramischen Lehrwerkstatt des Weimarer Bauhauses unter Gerhard Marcks und Max Krehan erlernt. 1925 wurde sie an der Burg Giebichenstein Leiterin der dortigen Keramikwerkstatt und entwickelte ab 1929 in Kooperation mit der Berliner Porzellanmanufaktur die Reihe der bis heute hergestellten Halle-Vasen und das gleichnamige, in seiner Frühzeit immer wieder abgewandelte Service mit den gefußten Zylinderkannen. Von konstruktiver Modernität und dennoch töpferischer Weichheit in der Form ist das Halle-Service zu einer Ikone modernen Designs geworden, mitunter nachklingend in späteren Entwürfen anderer. Obwohl Friedlaender 1933 emigrierte – später betrieb sie in den USA eine Keramikwerkstatt –, wurde das Service Halle in NS-Deutschland weiterhin produziert, doch ohne weitere Erwähnung des jüdischen Namens seiner Urheberin.