(087) Stickmustertuch
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
1831 Ausführung
Geographischer Bezug
Wohl Sachsen Ausführungsort
Material / Technik
Leinengewebe; Stickerei
Maße
42 x 21,3 cm (Länge x Breite)
Erwerb
Schenkung von Emma Sturm, Markkleeberg, 1959
Inventarnummer
1959.75 o
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Schlagwortkette
Blumendekor; Rankendekor; Stickerei
Sammlung
Europa (Textilien und Mode)
Dieser Text entstand im Rahmen des Museumsjubiläums 2024. Für das Projekt „150 Jahre 150 Objekte“ in der Sammlung Online wurden Leipzigerinnen und Leipziger nach ihrem Blick auf die Sammlung gefragt:
Schon seit Jahrtausenden besticken Menschen Stoffe und Kleidung, um sie kunstvoll zu verzieren. Vor der Erfindung der Stickmaschinen, geschah dies per Hand und war vorwiegend eine Frauensache. Bei der Erziehung der Mädchen spielte das Sticken eine nicht unwesentliche Rolle. Die Mädchen lernten beim Sticken Genauigkeit und es wurden bewusst Eigenschaften wie Fleiß und Geduld trainiert, denn sticken war zeitaufwendig. Hingegen kam es weder auf ein besonderes Geschick noch auf Kreativität an, denn die Vorgaben für solch ein Tuch waren eng gesteckt.
Das Sticktuch, das wir hier sehen, stammt aus dem Jahr 1831 und wurde wohl in Sachsen gefertigt. 1959 kam es in das GRASSI Museum für Angewandte Kunst. Es ist ein typisches Beispiel für die Tücher des 19. Jahrhunderts. Sie wurden mit Buchstaben und Motiven aus dem eigenen Motivschatz bestickt, der oft über Generationen weitergegeben wurde.
Ich weiß nicht, ob man heute auch noch zu Lernzwecken Stickmustertücher anfertigt, aber mich erinnern sie an meinen eigenen Handarbeitsunterricht. Wir haben zwar kein Tuch im herkömmlichen Sinn gefertigt, aber verschiedene Stickstiche auf Aida-Stoff in Reihe gestickt und aus dem Stoff eine Tasche zur Aufbewahrung für Nadel und Faden genäht. Ich habe die Tasche übrigens heute immer noch in Benutzung.
Manja Reinhardt, 49